Viele neue Gesichter

Wen schickt die SPD in den Gesundheitsausschuss?

Stuttgart - 14.12.2021, 15:45 Uhr

Wer macht in den kommenden knapp vier Jahren Gesundheitspolitik für die SPD? (Foto: IMAGO / Political-Moments)

Wer macht in den kommenden knapp vier Jahren Gesundheitspolitik für die SPD? (Foto: IMAGO / Political-Moments)


Auch die SPD-Fraktion im Bundestag hat die Abgeordneten benannt, die sie in den Gesundheitsausschuss entsenden wird. Zwölf Mitglieder wird die Fraktion stellen. Unter den Auserwählten finden sich einige Mediziner:innen, viele wurden das erste Mal in den Bundestag gewählt. Wer das Amt des gesundheitspolitischen Sprechers bzw. der gesundheitspolitischen Sprecherin übernimmt, ist noch nicht bekannt.

Wer macht in den kommen knapp vier Jahren Gesundheitspolitik für die SPD? Allen voran wird das Karl Lauterbach als Bundesgesundheitsminister sein. Aber auch dem Ausschuss für Gesundheit kommt in den Gesetzgebungsverfahren eine tragende Rolle zu. 42 Mitglieder hat er in der aktuellen Legislaturperiode. Zwölf davon stellt die SPD-Fraktion.

Einige Gesundheitsexperten stehen für das Gremium nicht mehr zur Verfügung – der neue Gesundheitsminister holte Sabine Dittmar, die bisherige gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, und Edgar Franke als parlamentarische Staatssekretäre in sein Ministerium. Mit Hilde Mattheis trat zudem eine erfahrene Gesundheitspolitikerin nicht mehr an. Folglich musste die SPD ihre gesundheitspolitische Riege neu formieren. 

In den Reihen der SPD finden sich daher einige neue Gesichter:

Nezahat Baradari: Die Kinder- und Jugendärztin ist seit 2019 Mitglied des Bundestags. Sie rückte für den ausgeschiedenen Abgeordneten Ulrich Kelber nach, der heute Bundesdatenschutzbeauftragter ist, und war seitdem bereits stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss. 

Heike Engelhardt: Die Grund- und Hauptschullehrerin zog 2021 erstmalig über die Landesliste Baden-Württemberg in den Bundestag ein. Zuvor war sie unter anderem Referentin für Kommunikation und Pressesprecherin beim Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg.

Matthias Mieves konnte 2021 in seinem Wahlkreis Kaiserslautern das Direktmandat erringen und ist ebenfalls neu im Bundestag. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und Anglistik. Seit 2012 ist er Mitgründer und Miteigentümer der sanabene GmbH für ambulante Intensivpflege.

Christos Pantazis zog auch 2021 erstmalig in den Bundestag ein. Zuvor war der Humanmediziner Mitglied des Niedersächsischen Landtags und dort ab November 2017 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion. Von 2004 bis zu seinem Einzug in den Landtag im Jahre 2013 arbeitete er als Arzt in der Neurochirurgischen Klinik am Städtischen Klinikum Braunschweig.

Mit Andreas Philippi findet sich ein weiterer Mediziner in den Reihen der SPD-Delegation im Gesundheitsausschuss. Der Chirurg und Notfallmediziner zog als Direktkandidat im Wahlkreis Göttingen in den Bundestag ein, ebenfalls zum ersten Mal. 

Tina Rudolph ist ebenfalls Ärztin und zog über die Landesliste Thüringen erstmals in den Bundestag ein. Seit zwei Jahren ist sie außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin für Edgar Franke.

Herbert Wollmann: Der 70-jährige Arzt ist der älteste Neuling in der SPD-Bundestagsfraktion. Er gewann in seinem Wahlkreis Altmark das Direktmandat. Derzeit ist er noch in Teilzeit ambulant im MVZ für Allgemeinmedizin in Stendal tätig.

Nachfolge von Dittmar noch unklar

Einige bekannte Gesichter befinden sich dann aber doch noch in den Reihen der SPD-Gesundheitspolitiker. Heike Baehrens, Dirk Heidenblut, Claudia Moll, Bettina Müller und Martina Stamm-Fibich waren auch schon in der vergangenen Legislaturperiode im Ausschuss vertreten. Letztere hatte sich in der Vergangenheit immer wieder zu Apothekenthemen geäußert. Noch unklar ist, wer Sabine Dittmar als gesundheitspolitische Sprecherin beerbt.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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