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Nach Rx-Boni-Verbot im SGB V
Shop Apotheke: Rx-Umsätze in Deutschland um 30 Prozent gesunken
Die in den Niederlanden ansässige Shop Apotheke Europe vermeldet neue Quartalszahlen: Zuwächse gab es in allen Bereichen – außer bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln. In Deutschland seien die Rx-Umsätze in den ersten neun Monaten dieses Jahres – und damit seit Geltung des neuen Rx-Boniverbots – sogar um 30,6 Prozent eingebrochen. Nun hoffen die Niederländer weiter aufs E-Rezept.
Die in sieben europäischen Ländern aktive Shop Apotheke Europe hat in den ersten drei Quartalen 2021 nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatzzuwachs von 9,8 Prozent auf 772 Millionen Euro verbucht. Dabei war das Jahr nicht leicht für den EU-Versender. Zeitweise gab es Kapazitäts- und Personalprobleme, ein neues Logistikzentrum wurde aufgezogen und ist mittlerweile in Betrieb. Im zweiten Quartal sorgten die hieraus resultierenden Engpässe aber noch zu einem Umsatzrückgang um -0,3 Prozent. Auch das seit Ende 2020 in Deutschland geltende Rx-Boni-Verbot für den Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung, das den freien Rezept-Rabatten der EU-Versendern nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 19. Oktober 2016 ein Ende setzte, schlug bei den Niederländern mächtig ein: Um 30,6 Prozent gingen die Umsätze mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln im Laufe dieses Jahres zurück, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung der Shop Apotheke. Aber CEO Stefan Feltens betont: Diesen Einbruch konnten die Zuwächse im OTC-Bereich ausgleichen. Und die Kapazitätsengpässe sind mittlerweile auch behoben. „Somit können wir nun auf unseren Wachstumskurs zurückkehren und sind bestens für weiteres Wachstum im vierten Quartal und im kommenden Jahr gerüstet“, sagt Feltens. Über neue und aktive Kunden und Kundinnen freut sich Shop Apotheke ebenfalls: Im dritten Quartal sei ihre Zahl um 0,2 Millionen auf 7,3 Millionen gestiegen.
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Ein genauerer Blick in die Regionen zeigt: Im DACH-Segment (Deutschland, Österreich, Schweiz) erzielte Shop Apotheke im dritten Quartal einen Umsatz von 189 Millionen Euro (2020: 201 Millionen Euro). In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 4,5 Prozent auf 618 Millionen Euro nach 592 Millionen Euro im Vorjahr. Dahinter stecken maßgeblich nicht rezeptpflichtige Arzneimittel: Bei ihnen habe sich der Umsatz in den ersten neun Monaten um 17,4 Prozent erhöht.
Im Segment International (Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande) lag das Umsatzplus im dritten Quartal 2021 bei 27,2 Prozent (48 Millionen Euro). In den ersten neun Monaten wuchs der Umsatz um 37,9 Prozent auf 154 Millionen Euro nach 112 Millionen Euro im Jahr 2020.
Für das Gesamtjahr 2021 erwartet der Vorstand nun ein Umsatzwachstum zwischen 10 und 15 Prozent und eine bereinigte EBITDA-Marge in etwa auf Break-Even-Niveau.
Im kommenden Jahr dürfte Shop Apotheke auch wieder auf Rx-Umsätze setzen. Auch wenn CEO Feltens in der Pressemitteilung nur recht nüchtern konstatiert: „Die Einführung des elektronischen Rezepts (e-Rx) in Deutschland steht kurz bevor.“ Ob die elektronischen Verordnungen allerdings so schnell so verbreitet sein werden, wie es sich die großen Versender erhoffen, steht auf einem anderen Blatt.
Alle veröffentlichten Zahlen sind noch vorläufig und ungeprüft. Am 2. November 2021 soll der Zwischenbericht für die ersten drei Quartale veröffentlicht werden.
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