Krankenkassensystem

Bürgerversicherung – Pläne der Parteien, Ziele und Kritik

Berlin - 10.09.2021, 15:00 Uhr

Eine Bürgerversicherung für alle Menschen klingt offenbar verlockend. Was steckt dahinter?  (c / Foto: Photocreo Bednarek / AdobeStock)

Eine Bürgerversicherung für alle Menschen klingt offenbar verlockend. Was steckt dahinter?  (c / Foto: Photocreo Bednarek / AdobeStock)


Im Vorfeld der Bundestagswahl am 26. September erlebt die Debatte um eine Bürgerversicherung mal wieder ein Comeback. SPD, Grüne und Linke setzen sich dafür ein, das derzeit in gesetzliche und private Krankenversicherung geteilte System zu reformieren. Doch die Konzepte der Parteien für eine Bürgerversicherung unterscheiden sich in vielen Punkten deutlich. Ein Überblick.

Vor wenigen Tagen wurden die Ergebnisse einer Erhebung von „Infratest dimap“ im Auftrag des ARD-Magazins „Monitor“ veröffentlicht, wonach sich eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger eine Bürgerversicherung wünschen und damit das Ende der Trennung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Schon die Fragestellung erscheint problematisch – denn was konkret unter dem Konzept Bürgerversicherung zu verstehen ist, unterscheidet sich je nach Partei erheblich.

Zwar sprechen sich sowohl Linke und Grüne als auch die SPD in ihren Wahlprogrammen für die Aufhebung der Trennung zwischen PKV und GKV aus. Ihre Visionen eines Alternativsystems, das alle drei als Bürgerversicherung betiteln, decken sich aber in vielen Punkten nicht miteinander. Im Folgenden stellt die DAZ einige Eckpunkte der Konzepte vor – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Linke: Einheitskasse ohne Beitragsbemessungsgrenze

Die Linke etwa entwirft in ihrem Modell eine einheitliche Kasse, in die alle Menschen in Deutschland einzahlen. Die Beitragsbemessungsgrenze soll dabei entfallen. „Wer wenig hat, zahlt wenig, wer mehr hat, zahlt mehr“, so das Motto der Linken. Zudem will die Partei alle Einkommensarten hierfür heranziehen – Löhne, Honorare, Miet-, Pacht- und Kapitalerträge. Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen sollen die Beiträge wieder streng paritätisch zahlen, der Zusatzbeitrag soll abgeschafft werden und auch Zuzahlungen soll es nicht mehr geben. Das Angebotsspektrum der privaten Krankenversicherungsunternehmen wird auf Zusatzversicherungen für medizinisch nicht notwendige Behandlungen beschränkt.

Mehr Information finden Sie hier.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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