Um dem Anteil an Titandioxid-Nanopartikeln auf die Spur zu kommen, hat „Plusminus“ mehrere verschiedene Produkte an ein Labor geschickt. Im Filmbeitrag zu sehen ist ein Päckchen, in das neben diversen Zahnpasta-Tuben auch Nahrungsergänzungsmittel sowie Arzneimittel wie beispielsweise „Dolormin Extra“ oder „Buscopan“ gepackt werden. Auch dort habe man schließlich Nanopatikel gefunden, heißt es. Die Hersteller verwiesen auf Nachfrage von „Plusminus“ jedoch darauf, dass Titandioxid dort die Wirksamkeit sichere, Titandioxid schütze vor Licht. „Mehr als 30.000 Medikamente, die es in Europa zu kaufen gibt, sind mit Titandioxid überzogen“, so „Plusminus“. Als Arzneimittel sind sie von den Warnungen der EFSA zunächst nicht betroffen.
„Plusminus“ hat auch den unter Apotheker:innen bekannten *Gerd Glaeske um Rat gefragt: Dieser meint, dass es in Arzneimitteln für den Lichtschutz nicht ausgerechnet Titandioxid brauche. Nur ein „vorgeschobenes Argument“ der Hersteller also? Blister-Packungen und Umkartons bieten laut Glaeske bereits so viel Lichtschutz, dass Titandioxid gar keine Rolle mehr spielen könne. Für ihn gibt es keinen wirklich nachvollziehbaren Grund zur Verwendung von Titandioxid in Arzneimitteln.
Die Arzneimittelhersteller haben das Thema Titandioxid jedenfalls nicht abgehakt. So versucht zum Beispiel die „Association of the European Self-Care Industry“ (AESGP) mittels einer Umfrage bei den Unternehmen herauszufinden, welche Konsequenzen durch ein Verbot von Titandioxid zu befürchten wären. Offenbar will man auch erfahren, in wie vielen Arzneimitteln tatsächlich Titandioxid enthalten ist – egal ob Tabletten, Kapseln, Pasten oder flüssige Arzneimittel. Und es wird auch gefragt, welche Funktion Titandioxid im jeweiligen Fall erfüllt und ob bereits alternative Stoffe in Aussicht stehen. Welche Zeit würden die Hersteller benötigen, um von Titandioxid auf Alternativen umzustellen, und welche Kosten würden auf sie zukommen? Würde eine Umstellung die Lieferkette beeinflussen?
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