Neue Formalität

Was steckt im Hash-Code und wozu braucht man ihn?

Stuttgart - 04.08.2021, 07:00 Uhr

Apotheken müssen seit neuestem spezielle Zahlenfolgen auf bestimmte Rezepte drucken. (Foto: Dmitry / AdobeStock)

Apotheken müssen seit neuestem spezielle Zahlenfolgen auf bestimmte Rezepte drucken. (Foto: Dmitry / AdobeStock)


Mehr Details für die Kassen dank Hash-Wert

Der 40-stellige Hash-Code  wird schließlich aus dem gesamten Datensatz (inkl. Transaktionsnummer) generiert.

Wer es genauer wissen will ...

Alle Daten des Z-Datensatzes werden ohne Trennzeichen hintereinander gehängt, zu einer Zeichenkette konvertiert und der sogenannten MD-5-Hashfunktion zugeführt. Der aus der MD-5-Hashfunktion resultierende 128 Bit-Wert wird in eine 40-stellige Dezimalzahl (= Hash-Code) umgewandelt.

Der 40-stellige Hash-Code wird dann  folgendermaßen in die zweite und dritte Taxzeile des Rezepts „verteilt“:

Zeile 2:

  • Feld PZN: Stellen 1-10
  • Feld Faktor: Stellen 11-13
  • Feld Taxe: Stellen 14-20

Zeile 3:

  • Feld PZN: Stellen 21-30
  • Feld Faktor: Stellen 31-33
  • Feld Taxe: Stellen 34-40

Aufs Rezept gedruckt sieht das dann so aus:

Und wozu das Ganze?

Die Kostenträger erhalten auf diese Weise detaillierte Informationen darüber, welche Packungen von den Apotheken tatsächlich eingekauft werden. Die Zusatzdaten enthalten nämlich die PZN der tatsächlich eingekauften Packungen. Auch dann, wenn die Preisberechnung nach Hilfstaxe erfolgt.

Es ist davon auszugehen, dass das bei den nächsten Verhandlungen zur Hilfstaxe eine Rolle spielen könnte, zum Beispiel beim Thema Herstellerrabatte. Denn bei der Verarbeitung zu Rezepturen oder der Abgabe von Teilmengen sind diese sonst im weiteren Abrechnungsprozess nicht mehr zu erfassen.

Weil der Listen-EK abgerechnet werden darf, erfahren die Kostenträger aber nicht den tatsächlichen Preis, zu dem die Ware eingekauft wurde. Die individuellen Rabatte werden hier also nicht transparent, wohl aber das grundsätzliche Kaufverhalten.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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3 Kommentare

Irrenastalt!?

von Thomas Eper am 04.08.2021 um 16:46 Uhr

"...Hash-Wert ist eine 40-stellige Ziffernfolge, die verteilt auf die zweite und dritte Taxzeile des Rezepts gedruckt wird..."

Wir könnten ja ein 2-Seitiges Rezept einführen. Ist ja jetzt schon kaum Platz für die zahlreichen Sonder-PZN plus Erläuterungen für die Kassenmitarbeiter, welche die Bedeutung obiger PZN vergessen haben.

Nur noch irre! Wer denkt sich denn so einen Schwachsinn aus.
Man kommt sich vor wie in einer Anstalt, wo die Patienten die Regeln aufstellen!

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Danke

von Karl Friedrich Müller am 04.08.2021 um 11:29 Uhr

verstanden hab ich zwar nicht viel.
Doch scheinen die KK noch Einsparpotential bei Rezepturen zu wittern. Das ist so lächerlich.
Es wird Zeit, die mal nach wirtschaftlichen Aspekten zu berechnen, also aus Sicht der Apotheken, nicht der KK.
Da wären mal die ewigen Abnicker bei den Verbänden gefordert, statt wieder so einen Schachsinn durchgehen zu lassen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Danke

von Kai Lücke am 05.08.2021 um 8:36 Uhr

Von Einsparpotential sehe ich da nichts. Die Take-Home-Abgabe von Substitutionsmitteln ist jedenfalls nun deutlich teurer taxiert.

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