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Bundestagswahl 2021 – Teil 3: Die Linke
„Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden“
Apotheken werden sich Plattform-Modellen nicht entziehen können
Was das Thema Plattformen betrifft, räumt Vogler ein, dass Apotheken sich diesen in einer Gesellschaft, die sich Informationen weitgehend digital besorgt, wohl nicht werden entziehen können. Wer wahrgenommen werden will, müsse präsent sein – Bauchschmerzen bereiten ihr die vielen Anbieter und der leichte Zugang zu den Versendern dennoch. Wenn schon Plattform, dann fände es Vogler am besten, wenn es eine vom Deutschen Apothekerverband (DAV) wäre, die alle Apotheken ohne weitere Kosten zur Verfügung steht.
Noch viel Potenzial bei Beratung und Prävention
Könnten vielleicht die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen, die der DAV und der GKV-Spitzenverband derzeit aushandeln, zu einem weiteren finanziellen Standbein werden? Aus Sicht der Linken steckt in den Apotheken viel mehr Potenzial als bisher abgerufen wird – gerade im Bereich der Beratung und Prävention. Vogler sähe sie gerne stärker als „Kompetenzzentrum“ für Arzneimittel und deren Wirkungen etabliert. Sie müssten auch honoriert werden, wenn sie von einem Medikament oder einer Kombination abraten. Die bislang streng packungsbezogene Vergütung sieht sie vor diesem Hintergrund kritisch. Man müsse nun schauen, ob die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen hier eine Ergänzung bieten können oder weitere Schritte nötig sind. Denn dass ein ganz anderes Vergütungsmodell eingeführt wird, hält Vogler nicht für realistisch. Eine „Finanzierungsrevolution“ hat die Linke also nicht auf der Agenda, sondern eher eine „evolutionäre Weiterentwicklung“.
Und wie steht die Linke zu Impfungen in der Apotheke? Vogler kann sich zum Beispiel gut vorstellen, dass die bislang in Modellprojekten durchgeführten Grippeimpfungen zur GKV-Regelleistung werden könnten – sie seien unkompliziert durchzuführen und über die Apotheke könne man mehr Menschen erreichen. Skeptischer ist die Linken-Politikerin bei COVID-19-Impfungen. Schon deshalb, weil viele Apotheken nicht die nötigen Räumlichkeiten bieten könnten, damit Patienten nach der Impfung noch etwas verweilen können. Dagegen ist sie durchaus offen dafür, dass Apotheken auch weitere Standardimpfungen durchführen. Wenn sie bei einer Überprüfung von Impfpässen Lücken erkennen und die Menschen darauf aufmerksam machen, könnten sie „wirklich wertvolle Dienste“ leisten, ist Vogler überzeugt.
1 Kommentar
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von Gregor Nelles am 08.08.2021 um 11:38 Uhr
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