Thromboserisiko unter hormonalen Kontrazeptiva
Bereits 2013 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeinsam mit anderen europäischen Arzneimittelbehörden und der EMA (Europäische Arzneimittelagentur) Nutzen und Risiken hormonaler Kontrazeptiva zur Schwangerschaftsverhütung bewertet. Es ging um die Gefahr venöser Thromboembolien unter den einzelnen Wirkstoffen, wobei vor allem kombinierte Präparate berücksichtigt wurden – Pille, hormonhaltige Pflaster und Ringe. Die Behörden fanden, dass bei allen kombinierten hormonalen Kontrazeptiva der Nutzen die Risiken überwiegt – das Risiko einer Thromboembolie sei gering, vor allem die Gestagenkomponente beeinflusse die Thrombosegefahr.
Während zwei von 10.000 Frauen ohne hormonale Verhütung innerhalb eines Jahres eine Thromboembolie erleiden, sind es mit hormonaler Kontrazeption – je nach Gestagen – fünf bis zwölf von 10.000 pro Jahr.
Hier eine Übersicht über die Thromboembolien-Anzahl innerhalb eines Jahres bei ...
- nicht schwangeren Frauen ohne hormonale Verhütung: etwa 2 von 10.000 Frauen.
- Frauen unter kombinierter hormonaler Verhütung mit Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat: etwa 5 bis 7 von 10.000 Frauen.
- Frauen unter kombinierter hormonaler Verhütung mit Etonogestrel oder Norelgestromin: etwa 6 bis 12 von 10.000 Frauen.
- Frauen unter kombinierter hormonaler Verhütung mit Dienogest: etwa 8 bis 11 von 10.000 Frauen.
- Frauen unter kombinierter hormonaler Verhütung mit Drospirenon, Gestoden oder Desogestrel: Etwa 9 bis 12 von 10.000 Frauen.
- Frauen unter kombinierter hormonaler Verhütung mit Chlormadinon oder Nomegestrol: noch nicht bekannt.
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