

Remagen - 31.03.2021, 07:00 Uhr
Die derzeitigen SARS-CoV-2-Impfstoffe zielen überwiegend nur auf eines der zahlreichen Virusproteine ab, nämlich das Spike-Protein. Ist dieses durch Mutationen verändert, bleibt die Immunantwort durch T-Killerzellen aus. (Foto: Design Cells / stock.adobe.com)
Bei der Immunabwehr von SARS-CoV-2 spielen neben den Antikörpern auch die T-Killerzellen eine bedeutende Rolle. Sie finden und töten Wirtszellen, die mit dem Virus infiziert sind. Mutationen des SARS-CoV-2-Virus können dazu führen, dass die zytotoxischen Zellen diese nicht mehr erkennen können. Das hat ein Forscherteam aus Wien herausgefunden.
Bei der Immunantwort des Menschen auf SARS-CoV-2 spielen zwei Protagonisten eine zentrale Rolle: Antikörper und T-Killerzellen. Während Antikörper direkt an den Viren andocken, erkennen die zu den Lymphozyten gehörenden T-Killerzellen (CD8+-T-Zellen) infizierte Wirtszellen und töten sie anschließend ab, um die Virusproduktion zu stoppen.
Hierfür müssen die zytotoxischen Zellen diese aber erst einmal erkennen. Wenn ein Virus eine Zelle befällt, beginnt es, Proteinfragmente (Antigene) auszubilden. Einige dieser Peptide werden durch sogenannte MHC-Klasse-I-Moleküle an die Zelloberfläche getragen und den T-Zell-Rezeptoren präsentiert. Die virusspezifischen T-Zell-Epitope signalisieren, dass eine Zelle von einem Virus befallen ist, und ermöglichen es der T-Killerzelle so, sie abzutöten.
Nach neueren Erkenntnissen kann SARS-CoV-2 die Antikörper-Immunantwort durch Mutationen umgehen und damit auch die Wirksamkeit von Impfstoffen beeinträchtigen. Wie solche Mutationen sich auf die Funktion der T-Killerzellen auswirken, war bisher nicht geklärt. Wissenschaftler des CeMM-Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Medizinischen Universität Wien haben den Einfluss von Virusmutationen in den T-Zell-Epitopen näher untersucht. Die Ergebnisse der Forschungsgruppen von Andreas Bergthaler (CeMM), Judith Aberle und Johannes Huppa (beide Medizinische Universität Wien) wurden in der Zeitschrift Science Immunology veröffentlicht.
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