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Thrombosen der Hirnvenen
AstraZeneca-Impfstopp: Inzwischen 13 Vorfälle gemeldet
Nach dem vorsorglichen Stopp der Corona-Impfstoffe des Herstellers AstraZeneca sind in Deutschland weitere Vorfälle bekannt geworden. Inzwischen gebe es 13 gemeldete Fälle von Thrombosen in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, wie das Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte.
Warum man sich in Deutschland zur AstraZeneca-Pause entschieden hat, das erklärte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bereits diese Woche: Es handle sich bei den beobachteten Thrombosen um eine spezielle Form von schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen. Das sei eine sehr schwere und schwer behandelbare Erkrankung.
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Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen
Von sieben betroffenen Personen in Deutschland waren drei Personen gestorben, hieß es zunächst. Sechs seien Frauen jüngeren bis mittleren Alters gewesen und ein weiterer Fall mit Hirnblutungen bei Mangel an Blutplättchen und Thrombosen sei medizinisch sehr vergleichbar. Alle Fälle traten zwischen vier und 16 Tage nach der Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca auf, was sich als ein vergleichbares Muster dargestellt habe. Es handle sich um eine klare Häufung: „Etwa ein Fall wäre zu erwarten gewesen, sieben Fälle waren gemeldet worden.“
Zudem sei der von den schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel betroffene Personenkreis im jüngeren bis mittleren Alter nicht der Personenkreis, der von einem hohen Risiko für einen schweren oder gar tödlichen COVID-19-Verlauf betroffen ist.
Nun sind in Deutschland weitere Vorfälle bekannt geworden. Inzwischen gebe es 13 gemeldete Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, wie das Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Weiterhin seien aber drei Patient:innen verstorben. Insgesamt handele es sich um zwölf Frauen und einen Mann zwischen 20 und 63 Jahren.
Über alle Fälle hinweg mindestens sieben Menschen verstorben
Auch aus Norwegen war ein sehr spezielles Bild von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der AstraZeneca-Impfung berichtet worden. Das geht aus einem Bericht von www.sciencemag.org hervor. Demnach sind über alle Fälle hinweg mindestens sieben Menschen verstorben. In den USA seien im Zusammenhang mit den COVID-19-Impfstoffen von Pfizer und Moderna 36 Fälle von Immunthrombozytopenien berichtet worden, also keine Fälle, die direkt den deutschen Hirnvenenthrombosen zugeordnet werden können. Auch der Begriff des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) wurde im Zusammenhang mit dem Impfstopp von AstraZeneca genannt. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will noch heute Nachmittag eine Einschätzung zum weiteren Vorgehen abgeben. Auch die Fachwelt erwartet diese mit Spannung.
Die Bewertung der EMA soll dann bindend sein, wie das Ressort von Minister Jens Spahn (CDU) am Vortag mitgeteilt hatte. Beraten würden auch noch die Ständige Impfkommission (STIKO) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Spahn und der Präsident des in Deutschland für solche Zulassungen zuständigen PEI, Klaus Cichutek, wollten sich nach der EMA-Entscheidung noch am Nachmittag zu den Konsequenzen äußern.
Nach der erwarteten EMA-Bewertung wollen sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten an diesem Freitag per Telefonkonferenz zusammenschalten. Beraten werden soll über den Fortgang der Impfkampagne in Deutschland. Auch über den Zeitplan für einen breiten Impfstart in Arztpraxen soll dabei beraten werden.
2 Kommentare
Wenn nicht jetzt?
von Stefan Haydn am 18.03.2021 um 18:45 Uhr
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AW: Wenn nicht jetzt
von Eichhorn am 19.03.2021 um 17:24 Uhr
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