Corona-Pandemie

Neues Impf-Tool soll politische Entscheidungen erleichtern

Dresden - 25.02.2021, 16:45 Uhr

Wie ist der Stand der (Impf-)Dinge? Darüber gibt jetzt ein Online Tool des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) Auskunft. (c / Foto: IMAGO / HMB-Media)

Wie ist der Stand der (Impf-)Dinge? Darüber gibt jetzt ein Online Tool des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) Auskunft. (c / Foto: IMAGO / HMB-Media)


Kein „a la Carte-Menü an Impfstoffen“

Gleichzeitig warnte er davor, die Arztpraxen mit zusätzlicher Bürokratie wegen des Impfens zu überlasten: „Die Priorisierung wird bisher strikt medizinisch geplant, ohne Bezug zum tatsächlichen Impfstoffvolumen. Sobald der Impfstoff in großer Menge in die Arztpraxis kommt, wird diese Priorisierung schnell nachrangig werden.“ Aber: Auch in den Praxen wird es kein „a la Carte-Menü an Impfstoffen“ geben. Wenn jede:r Patient:in Impfstoff wählen wollen würde, würde der Betrieb der Praxen gelähmt. Zu beachten sei, dass das normale Tagesgeschäft in den Praxen weitergeht, sagte KBV-Vize Stephan Hofmeister. Er unterstrich Gassens Forderung nach weniger Bürokratie, vor allem die Impfdokumentation müsse unkompliziert gestaltet sein. Die KBV habe dazu bereits ein Tool entwickelt. Zudem müsse die Verteilung der Impfstoffe nicht neu erfunden werden, „wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem pharmazeutischen Großhandel“, so Hofmeister.

Großer Impfstoffmangel zu Ostern vorüber

Laut KBV wird der große Impfstoffmangel zu Ostern (Anfang April) vorüber sein. Denn für das zweite Quartal 2021 hätten Biontech und Pfizer 40,2 Millionen Impfdosen zugesagt. Zugleich rechne das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit großen Lieferungen von Moderna und AstraZeneca, beide Hersteller wollen demnach 6,4 beziehungsweise 16,9 Millionen Einheiten bereitstellen. „Im Falle einer rechtzeitigen Zulassung stünden möglicherweise auch noch Johnson & Johnson sowie Curevac mit größeren Liefermengen von 10,1 beziehungsweise 3,5 Millionen Dosen bereit“, sagte Gassen. Das Erstimpfen der erwachsenen Bevölkerung könnte günstigstenfalls schon in der ersten Julihälfte, die vollständige Immunisierung Anfang August abgeschlossen sein. Voraussetzung: weitere Impfstoffe werden kurzfristig zugelassen, alle verfügbaren Impfdosen schnellstmöglich verimpft – und die Arztpraxen werden ins Impfen einbezogen.

Das Online-Tool des Zi zur Berechnung verschiedener COVID-19-Impfszenarien ist hier zu finden: https://www.zidatasciencelab.de/cov19vaccsim/



Anja Köhler, Freie Journalistin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

KBV, Apotheker und Großhandel entwickeln Lieferkonzept

Arztpraxen machen sich impfbereit

Länder wollen in der Woche vom 19. April beginnen / Kassenärztliche Bundesvereinigung und Hausärzteverband kritisieren Bevorzugung der Impfzentren

Irritation über den Impfstart bei den Hausärzten

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.