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Kredite, Stundungen, Hilfe von der Familie
Wie Apotheken die AvP-Insolvenz bewältigen
Gefahr nicht gebannt – Kredite müssen zurückgezahlt werden
Inwiefern sich dieses Schicksal auch auf andere betroffene Apotheken im Bundesgebiet beziehen lässt, prüfte die FAZ-Redaktion anhand von Befragungen der Landesapothekerverbände, da aussagekräftige Daten zu den wirtschaftlichen Folgen aktuell nicht existierten. Demnach hat der Zahlungsausfall bislang keine Apotheke in die Insolvenz geführt – jedenfalls werde vonseiten der Landesapothekerverbände keine Schließung in Zusammenhang damit gebracht. Die Liquiditätsengpässe hätten die meisten Inhaber:innen mit Krediten der Hausbanken, Stundungen der Großhändler, eigenen Rücklagen und finanzieller Unterstützung der eigenen Familie bewältigen können. Auch das Engagement der Krankenkassen in Form von vorgezogenen Abschlagszahlungen wird thematisiert, sowie die Möglichkeit der betroffenen Apotheken, relativ unkompliziert zu anderen Rechenzentren zu wechseln.
Doch damit ist die Gefahr bekanntlich noch nicht vorüber: Die FAZ weist darauf hin, dass die Gelder auch zurückgezahlt werden müssten – zuzüglich Zinsen von zum Teil bis zu 8 Prozent. Der Apothekerverband Westfalen-Lippe, in dessen Einzugsgebiet sich etwa 250 betroffene Apotheken befinden, beziffert den durchschnittlichen Verlust auf 220.000 Euro je Betrieb. Eine Apothekeninhaberin habe Lebensversicherung und Bausparvertrag auflösen müssen. Ein über-60-jähriger Inhaber baute Personal ab, reduzierte Zahlungen in die eigene Altersversorgung und nahm einen Kredit mit einer Laufzeit von über acht Jahren auf. Auch in Bayern, mit ungefähr 300 betroffenen Apotheken, ließen sich laut Bericht die Folgen nur schwer vorhersagen. Eigenmittel und Kredite seien auch dort das Mittel der Wahl.
341 bewilligte KfW-Kredite
Auch auf die von der Bundesregierung angebotenen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geht der Artikel ein: Bis zum 21. Januar sollen 349 Anträge gestellt und 341 genehmigt worden sein. Das Kreditvolumen betrage 64 Millionen Euro. Eine beachtliche Entwicklung, denn bis Ende November war von lediglich 87 KfW-Krediten die Rede gewesen, die aus den Corona-Sonderprogrammen den Apotheken zugesagt werden konnten. Der Zeitungsartikel weist in einem Kommentar abschließend daraufhin, dass die schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten seien und sich die meisten Apotheken wohl offenbar selbst helfen konnten. Ein staatlicher Rettungsschirm, der unmittelbar nach der Insolvenz von Vielen gefordert wurde, sei nicht notwendig gewesen. „Das sind gute Nachrichten, sie ermöglichen den Apotheken allerdings nicht mehr als eine Atempause“, so die Kommentatorin. Und sie weist darauf hin, dass „Apotheker in der Regel mit ihrem Privatvermögen haften“ und daher weiter um ihre Existenz bangen müssten.
3 Kommentare
Die absolute Untätigkeit der Verbände/Abda
von Hannes am 29.01.2021 um 7:41 Uhr
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AW: Die absolute Untätigkeit der Verbände/
von Dr.Diefenbach am 29.01.2021 um 10:02 Uhr
AW: Die absolute Untätigkeit der Verbände/
von Hannes am 29.01.2021 um 11:06 Uhr
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