Spucken oder abstreichen?

SARS-CoV-2-Schnelltests für Laien ante portas

Berlin - 28.01.2021, 17:55 Uhr

Kinderleicht: In Österreichs Schulen sollen nun Schnelltests eingesetzt werden, die auch Kinder zu Hause durchführen können. (Screenshot: Anleitungsvideo des österreichischen BM Bildung, Wissenschaft, Forschung)

Kinderleicht: In Österreichs Schulen sollen nun Schnelltests eingesetzt werden, die auch Kinder zu Hause durchführen können. (Screenshot: Anleitungsvideo des österreichischen BM Bildung, Wissenschaft, Forschung)


Sogar der Kundenstopper ist schon fertig

Neben dem Abstrich in der Nase bietet sich die Probeentnahme durch Spucken an. Auch hier gibt es Anbieter, die vorbereitet sind und nur auf den Startschuss aus dem Bundesgesundheitsministerium warten. Bei der Firma Care Integral in Bad Schwartau sind schon einzeln verpackte Tests verfügbar, erklärt Timo Scharpenberg, Geschäftsführender Gesellschafter, gegenüber DAZ.online. Dabei wird durch einen kleinen Trichter in ein Röhrchen mit einer Lösung gespuckt und damit der Test durchgeführt. Vorbestellungen werden bereits angenommen und es ist sogar ein Plakat, das als Kundenstopper eingesetzt werden kann, erhältlich. Ein Einzeltest kostet im Einkauf 5,50 Euro netto, vorgeschlagen wird ein Verkaufspreis von 14,95 Euro. Als Vertriebspartner sieht man in erster Linie die Apotheken und den medizinischen Fachhandel. Ausschließen will Scharpenberg jedoch nicht, dass der Test irgendwann auch über den Einzelhandel vertrieben wird, dann würde man allerdings ein separates Produkt anbieten.

Doch wie soll die geplante Zertifizierung der Tests für Laien überhaupt erfolgen? Auf Anfrage von DAZ.online wiederholte die Presseabteilung des BMG lediglich die Äußerungen vom vergangenen Montag: Die konkrete Ausgestaltung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung sei „noch Gegenstand regierungsinterner Beratungen“. Perspektivisch sollten auch Selbsttests zugelassen werden, allerdings seien „diese Tests noch nicht so ausgereift und verfügbar, dass eine Zulassung unmittelbar bevorstehen würde“. Auf den daraufhin erfolgenden Hinweis von DAZ.online, dass der in der BfArM-Liste genannte Lepu Medical Test in Österreich bereits als Selbsttest eingesetzt werde, ging die Pressestelle dann nicht mehr ein.   



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Spucken oder abstreichen: Einzelpackungen stehen bei den Vertreibern bereit

Schnelltests für Laien schon verfügbar

Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung

BMG konkretisiert Pläne zu möglichen Corona-Heimtests

Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung

Ab morgen Corona-Antigentests für Laien – zumindest theoretisch

Wie sich Laien auf Corona testen sollen

Spucken, lutschen, gurgeln, abstreichen

ABDA-Stellungnahme zum MPAV-Änderungsentwurf

ABDA regt Apothekenpflicht für Corona-Heimtests an

Abgabe von Corona-Antigentests  an Privatpersonen

Wo bleiben die Schnelltests für Laien?

Laien sollen sich künftig auf SARS-CoV-2 testen können – die passenden Tests gibt es noch nicht

BMG bereitet Weg für Corona-Selbsttests

2 Kommentare

Covid Schnelltest

von Halfi am 29.01.2021 um 12:14 Uhr

Hallo,jetzt zeigt sich ganz deutlich was in Deutschland alles ausbremst:
China macht uns vor wie es gemacht wird,und wir sind nicht in der Lage es nachzumachen,dellittantische Politiker bremsen alles aus,.Das geht durch alle Probleme die im Moment unser Leben beeinflussen.Alle Laender um uns rum kriegen es besser beschickt.Wir finanzieren die Impfstoff Entwicklung,und die verkaufen mit Kusshand teurer an besser verhandelnde Regierungen.
Mein Rat,einfach machen,die Politik hilft nicht,sondern bremst aus

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Selbst ist der Patient

von Sven Larisch am 28.01.2021 um 19:07 Uhr

Ja, die Tests für Patienten stehen in den Startlöchern. Mich erreichten bereits eine Vielzahl an Faxen und Emails von Anbietern. Als warum schafft es Österreich diese zu zulassen und in Deutschland schleppt sich alles dahin. Sogar ein Konzept für vermehrte Tests gibt es (zusammen mit anderen Maßnahmen), das in Tübingen erfolgreich durchgeführt wird (dauerhafte Zahlen unter 50/100 000 Einwohner). Auch hier scheinen die Gesundheitsminister der Länder und der BGM abzuwinken. Immer scheinen alle eigene Konzepte entwickeln zu wollen und werfen dafür viel Geld aus dem Fenster. Und wenn mal nach zähem Ringen auf Bundesebene zusammen mit den beteiligten eine Richtung festgelegt wird, scheren einige Länder wieder aus (hallo nach NRW). Wenn Gesundheit Ländersache ist, wieso wird dann gesagt die Regierung schafft nichts? Zum Glück finden 86% der Deutschen die Maßnahmen ok oder wollen sie sogar noch härter. 14% sind die Maßnahmen zu streng (Quelle. ZDF Politbarometer 28,01.2021). dann geht doch mal nach Frankreich, Italien oder Spanien- da ist Schluss mit lustig.
Bringt diesen Test zur Selbstanwendung schnell raus. Dann haben wir mehr Leute die sich selber testen und Infektionsketten werden schneller unterbrochen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.