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Antworten aus dem BMG
Was steckt hinter den Lieferengpässen bei Corona-Impfstoffen?
Biontech/Pfizer-Vakzine war nicht der Favorit in Europa
Und auch in den anstehenden Wochen werden die Hersteller offenbar nicht wie vorgesehen liefern können. Der Grund ist laut BMG, dass Pfizer wegen Umbauten im Werk Puurs in Belgien die bereits zugesagte Menge an Impfstoff für die folgenden Wochen nicht vollständig bereitstellen kann. „Nach Angaben von Pfizer dienen die Umbauten dazu, die Kapazitäten ab Mitte Februar zu erhöhen“, informiert das Ministerium. „Mit Bedauern und Unverständnis wurde die sehr kurzfristige und unerwartete Mitteilung zur Kenntnis genommen.“ Biontech habe jedoch inzwischen eine vollständige Lieferung der für das erste Quartal 2021 angekündigten rund 10 Millionen Dosen bis Ende März zugesichert.
Angebot nicht ausgeschöpft
Darüber hinaus erkundigen sich der Bundesfinanzminister und die SPD-Ministerpräsidenten, weshalb die EU-Kommission bei der Bestellung der Impfstoffe nicht die volle Zahl der angebotenen Dosen ausgeschöpft habe. „Medienberichten zufolge haben sowohl Biontech als auch Moderna der EU deutlich höhere Mengen an Dosen angeboten“, betonen sie. Biontech hätte demnach 400 bis 500 Millionen Dosen offeriert statt der dann am 11. November 2020 vertraglich vereinbarten 200 Millionen plus 100 Millionen Dosen als Kaufoption. Moderna soll bis zu 300 Millionen Dosen statt der dann von der EU am 25. November 2020 gesicherten 80 Millionen Dosen plus 80 Millionen Dosen als Option angeboten haben.
„Im Juli 2020 liefen auf EU-Ebene die Sondierungsgespräche mit Biontech/Pfizer und Moderna“, erinnert das BMG. „Zu diesem Zeitpunkt war nicht abzusehen, ob und welcher Impfstoff die klinische Entwicklung erfolgreich und zügig durchlaufen und zugelassen würde.“ Zudem sei nicht klar gewesen, dass die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zuerst eine Zulassung in der EU erhalten werden. Aber: „Darüber hinaus war bereits bekannt, dass der Impfstoff der Firma Biontech/Pfizer für eine längere Lagerung einer Ultra-Tiefkühlung bedürfen würde und dass die Impfdosen vor Verabreichung verdünnt werden müssten, sodass Verteilung, Lagerung und Anwendung eine Herausforderung darstellen würden. Hinzu kam, dass im Sommer noch im Hinblick auf den damaligen Stand der klinischen Studien davon ausgegangen werden konnte, dass der Impfstoff der Firma AstraZeneca bereits 2020 eine Zulassung erhalten könnte.“
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