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Geschäftsjahr 2020
Shop Apotheke macht mehr Umsatz als erwartet
Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt: Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent auf 968 Millionen Euro gestiegen, teilte das im MDax notierte Unternehmen auf Basis vorläufiger Daten mit. Damit fiel das Wachstum etwas höher aus, als der Konzern zuletzt in Aussicht gestellt hatte und als Experten erwartet hatten.
Die Shop Apotheke Europe N. V. profitiert vom Trend zu Online-Bestellungen in der Corona-Pandemie. Wie das niederländische Unternehmen am heutigen Montag mitteilt, hat es „nach vorläufigen, ungeprüften Berechnungen“ die „ambitionierten Wachstumsziele“ für das Geschäftsjahr 2020 übererfüllt: Der Konzernumsatz stieg demnach um 38,1 Prozent auf 968,2 Millionen Euro. Im vierten Quartal betrug der Umsatz 264,8 Millionen Euro, ein Plus von 38,0 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Zudem hat die Shop Apotheke eigenen Angaben zufolge im vierten Quartal 400.000 aktive Kund:innen gewinnen können, im Jahresverlauf seien es 1,6 Millionen gewesen. Insgesamt beziffert das börsennotierte Unternehmen die Zahl aktiver Kund:innen auf 6,3 Millionen zum Jahresende 2020.
Angaben zum Gewinn macht das Unternehmen nicht. Der vollständige Geschäftsbericht für 2020 soll am 3. März veröffentlicht werden. Shop Apotheke hatte zuletzt in Aussicht gestellt, einen operativen Gewinn erzielen zu können. So wird bei der um Sondereffekte bereinigten Marge des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein Wert von 2 Prozent angepeilt. 2019 hatte diese Kennzahl noch bei knapp minus 2 Prozent gelegen.
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„2020 war ein herausforderndes, aber auch ein herausragendes Jahr für uns“, sagte Konzernchef Stefan Feltens. Insgesamt habe man bei der Weiterentwicklung „von einer reinen Online-Apotheke zu einer kundenzentrierten ePharmacy-Plattform deutliche Fortschritte erzielt“. Dazu zählt Feltens auch den vergangene Woche bekannt gegebenen Kauf des Münchener Unternehmens Smartpatient.
Ein Drittel mehr Umsatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Den Löwenanteil seines Geschäfts erzielt der Konzern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hier legte der Umsatz im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 815,5 Millionen Euro zu (+32,5 Prozent). Eine detailliertere Aufschlüsselung gibt es jedoch nicht. Im Segment International (Frankreich, Belgien, Italien und Niederlande) kletterte der Erlös um 78 Prozent auf knapp 153 Millionen Euro.
Den Großteil des Umsatzes machen die Niederländer nach wie vor im OTC-Bereich – auch das Wachstum ist hier offensichtlich ausgeprägter. Doch auch bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln legte die Shop Apotheke kräftig zu: Hier wuchs der Umsatz Konzernangaben zufolge um 17,6 Prozent auf 219,3 Millionen Euro.
An der Börse führten die Eckdaten auf der Handelsplattform Tradegate zu einem vorbörslichen Plus von knapp zwei Prozent. Die Aktie des Unternehmens gehört mit einem Anstieg von fast 260 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten zu den großen Gewinnern der Corona-Pandemie.
Dank des starken Kursanstiegs der Aktie sowie einiger Kapitalerhöhungen ist das 2016 an die Börse gebrachte Unternehmen inzwischen rund 2,7 Milliarden Euro wert. Mit den Kapitalerhöhungen will das Unternehmen Übernahmen und den Geschäftsausbau finanzieren. Einer der größten Profiteure der Kursentwicklung ist der frühere Unternehmenschef Michael Köhler, der das Unternehmen mitgegründet und 17 Jahre lang geführt hatte. Ende 2018 zog er sich aus persönlichen Gründen überraschend zurück, hält aber nach Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg immer noch rund 12 Prozent der Anteile.
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