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Arzneitee
Mit Tee kann man nichts falsch machen, oder doch?
Cave Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollte Salbeitee wegen seiner wehenfördernden Tannine (z. B. Rosmarinsäure) und des potenziell neurotoxisch wirkenden Monoterpens Thujon vorsichtshalber gemieden werden. Pfefferminz- und Thymiantee dürfen, wenn überhaupt, nur in Maßen genossen werden, da auch hier ein Zusammenhang mit dem Auftreten von Gebärmutterkontraktionen besteht. Gänzlich verzichten sollten werdende Mütter auf Zubereitungen mit Süßholzwurzel, sei es Lakritz oder Tee. Das Saponin Glycyrrhizin steht im Verdacht, in sehr hohen Mengen das Risiko für eine Frühgeburt zu erhöhen und sich möglicherweise auch negativ auf die geistige Entwicklung des Kindes auszuwirken. Entwässernde Tees mit Brennnessel, Birkenblättern o. Ä. können gefährlich werden, weil sie dem Blut Wasser entziehen und das Thromboserisiko erhöhen, und sollten gemieden werden. Auch Abführtees mit Faulbaumrinde, Sennesblättern und -früchten, Aloe-Trockenextrakt oder Rhabarberwurzel sind keine gute Idee, da man sich über die Risiken für das ungeborene Kind noch nicht ganz im Klaren ist.
Empfehlung: Schwangere können bedenkenlos Kräutertees mit Kamille sowie Früchte- und Roiboostee trinken, vorausgesetzt, es sprechen keine Unverträglichkeiten oder Allergien dagegen (siehe unten). Doch keine Teesorte sollte in dieser sensiblen Phase im Übermaß und ausschließlich getrunken werden. Viele Hebammen schwören um den Geburtstermin herum (etwa ab der 36. SSW) auf Himbeerblättertee, da man sich wehenanregende und durchblutungsfördernde Wirkungen verspricht. Gleiches gilt für Aufgüsse von Brombeerblättern, Schafgarbe, Eisenkraut, Kreuzkümmel, Wermutkraut und Frauenmantel, die jedoch nicht ohne ärztliche Rücksprache getrunken werden sollten.
Cave Stillzeit, Säuglinge und Kleinkinder
In der Stillzeit können Pfefferminz- und Salbeitee den Milchfluss hemmen. Sie sind daher nur zu empfehlen, wenn der Wunsch nach Abstillen besteht. Auch Hibiskusblüten, die Teemischungen häufig als Schmuckdroge beigemischt sind, wirken dem Stillen entgegen. Auf einige Früchtetees können Kinder mit Wundsein reagieren.
Empfehlung: Der Klassiker in der Stillzeit ist eine Mischung aus Fenchel, Anis und Kümmel, da diese ätherischen Öldrogen die Milchbildung anregen sollen. Wissenschaftliche Belege fehlen zwar, doch trägt allein schon der psychologische Effekt zur Wirkung bei.
Für Säuglinge und Kleinkinder gilt dasselbe wie für die Mutter. Pfefferminztee sollte in den ersten Lebensmonaten vermieden werden, da das ätherische Öl, unter anderem Menthol, die Atmung behindern kann. Einige Experten empfehlen entsprechende Tees deshalb erst ab einem Alter von drei oder sogar vier Jahren, einige Hersteller geben ihn aufgrund des geringen Gehalts in der Teemischung dagegen schon im Säuglingsalter frei.
Empfehlung: Besser geeignet für Kleinstkinder sind Tees mit Fenchel und Kamille. In vielen Beruhigungstees ist zudem Melisse enthalten, die allerdings nur in Maßen getrunken werden sollten. Dies gilt ebenso für Thymiantee, der bei Atemwegsbeschwerden frühestens ab etwa einem Jahr zum Einsatz kommen darf.
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