Kleine Anfrage der FDP

BaFin wusste seit einem Jahr von Unregelmäßigkeiten bei AvP

Stuttgart - 06.11.2020, 19:15 Uhr

Bezüglich ihrer Rolle bei der Insolvenz des Apothekenrechenzentrums AvP steht die BaFin in der Kritik. (Foto: imago images / Winfried Rothermel)

Bezüglich ihrer Rolle bei der Insolvenz des Apothekenrechenzentrums AvP steht die BaFin in der Kritik. (Foto: imago images / Winfried Rothermel)


Harsche Kritik zur Rolle der BaFin

Schinnenburg äußert harsche Kritik an der Rolle der Finanzaufsicht: „Die BaFin hat bei der AvP-Insolvenz als Aufsichtsbehörde versagt.“ Trotz der Vorgänge seit Anfang des Jahres habe die BaFin erst fünf Tage nach Kenntnis einer bedrohlichen Lage Anfang September einen Auszahlungsstopp angeordnet. Er setze sich deswegen dafür ein, dass „die AvP-Pleite und die Rolle der BaFin parlamentarisch umfassend aufgearbeitet werden und fordere die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen auf, anders als bisher, diese Aufarbeitung vollumfänglich zu unterstützen“.

Das Schreiben des Bundesfinanzministeriums auf die Kleine Anfrage endet mit einer brisanten Information. Auf die Frage, ob der Bundesregierung Informationen zu Unregelmäßigkeiten bei anderen Rechenzentren vorliegen heißt es: „Bei der BaFin sind jüngst auch in Bezug auf andere Apothekenabrechnungsstellen, die unter ihrer Aufsicht stehen – mutmaßlich ausgelöst durch die mediale Berichterstattung der letzten Wochen – Hinweise eingegangen. Die BaFin nimmt diese Hinweise ernst und geht ihnen nach.“ Bisher gibt es aus dem Apothekenmarkt jedoch keine Berichte über Unregelmäßigkeiten bei den Auszahlungen anderer Apothekenrechenzentren.



Dr. Benjamin Wessinger (wes), Apotheker, DAZ-Chefredakteur
redaktion@daz.online


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