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Eine Apothekerin berichtet
Impfende Apotheker - im Saarland ein Erfolgsmodell?
Eine Woche nach der ersten Impfung in einer Saarländischen Apotheke ist der Ansturm auf das neue Angebot groß. Doch die Apothekerinnen und Apotheker müssen viele Interessenten wieder nach Hause schicken, weil sie nur im Rahmen des Modellvorhabens mit der AOK impfen dürfen. Im Gespräch mit DAZ.online schildert Apothekerin Sabine Schlüter ihre ersten Eindrücke.
Sabine Schlüter impft seit einer Woche in der Paracelsus-Apotheke in Saarbrücken. Die Nachfrage ist groß und die Resonanz gut. „Täglich fragen rund zehn Leute nach einer Grippeschutzimpfung. Genau das war ja die Intention: Die Impfung aus dem niedrigschwelligen Bereich anzubieten, sodass die Leute kurz für eine Impfung in die Apotheke gehen.“
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Der Saarländische Apothekerverein hatte am 6. Oktober bekannt gegeben, dass er zusammen mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland ein Modellprojekt zur Grippeschutzimpfung in der öffentlichen Apotheke auf die Beine stellen konnte. Noch am selben Tag impften die ersten Apotheker des Saarlands. Medien wie der Saarländische Rundfunk und RTL berichteten über das Ereignis. Daher wundert sich Schlüter nicht über das Interesse der Patienten. Doch problematisch sei nicht die große Nachfrage: „Leider muss ich die Hälfte wieder nach Hause schicken, weil sie nicht bei der richtigen Krankenkasse versichert sind.“
Nach § 132j SGB V dürfen Apotheken nur im Rahmen von Modellvorhaben impfen. Im Saarland ist die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland bislang die einzige Krankenkasse, die Verhandlungen für ein entsprechendes Projekt mit dem Apothekerverein Saar aufgenommen hat – und vor einer Woche abschließen konnte. Dabei seien gerade im Saarland viele bei der Techniker Krankenkasse und IKK Nordwest versichert. „Das ich diese Leute nicht impfen kann, ist schwer zu kommunizieren. Diejenigen die ich nicht impfen darf, bieten zum Teil an, die rund 22 Euro selbst zu bezahlen“, berichtet Schlüter. Gleichzeitig seien AOK-Versicherte sehr dankbar, dass sie sich die Grippeschutzimpfung in der Apotheke – noch dazu gratis – holen können.
Auch Ärzte sind aufgeschlossen
Obwohl die Meinungen gespalten sind, ob die Grippeimpfung tatsächlich in Apotheken erfolgen sollte, fürchtet sie sich nicht vor einem Konflikt mit der Ärzteschaft. „Wir sitzen alle in einem Boot. Wenn wir uns gegenseitig blockieren, ist damit niemandem geholfen – am wenigsten den Patienten. Wenn ein Arzt eine Weiterbildung in der Pharmakologie absolviert hat und Medikationsanalysen anbietet, warum sollte ich nach einer korrekten Schulung nicht auch Impfungen anbieten können?“ Grundsätzlich seien ihr bekannte Ärzte dafür aufgeschlossen, dass Apotheker an dieser Stelle das Gesundheitssystem unterstützen.
4 Kommentare
Impfen in der Apotheke
von Bernd Neumann am 16.10.2020 um 8:15 Uhr
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Haftung bei Impfschäden
von Renata Bayer am 14.10.2020 um 15:37 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Augenhöhe
von Thomas Kerlag am 14.10.2020 um 7:15 Uhr
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Warum bloß immer mehr vom Selben?
von Wolfgang Müller am 13.10.2020 um 22:48 Uhr
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