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Influenzasaison 2019/20
Wie gut wirkte die Grippeimpfung im vergangenen Jahr?
Verzögerte WHO-Empfehlung zu Influenza A(H3N2)
Die WHO hatte sich mit der Empfehlung des Influenza A(H3N2)-Stammes für die Saison besonders viel Zeit gelassen – sie fehlte bei der Empfehlung im Februar 2019 und folgte erst Wochen später. Das scheint sich gelohnt zu haben. Influenza A(H3N2)-Viren sind bei der Impfvirus-Empfehlung besonders kritisch, sie stellen eine „zunehmende Herausforderung für die Auswahl der Impfstoffviren“ dar, erklärte die Weltgesundheitsorganisation damals. Der Grund: Influenza A ist besonders mutationsfreudig, was die Voraussage der in der Saison zirkulierenden Viren erschwert.
Abnehmender Impfschutz bei Älteren
Auch die letztjährige Grippeimpfung bestätigt, was sich seit Jahren abzeichnet: Ältere Menschen sprechen auf die Grippeimpfung weniger gut an. Nach Berechnungen des RKI waren Jüngere (bis 14 Jahre) nach einer Impfung zu 69 Prozent vor Grippe geschützt, 15- bis 59-Jährige zu 70 Prozent, während für Menschen ab 60 Jahren die Impfeffektivität mit 43 Prozent angegeben wird. Diese Daten „deuten auf eine abnehmende Wirksamkeit der Impfung mit zunehmendem Alter hin“, so das RKI, allerdings sei die Studienpopulation auch sehr klein und somit die statistischen Vertrauensbereiche sehr groß. Dass ältere Menschen vielleicht einen speziellen Impfstoff benötigen, hat auch die pharmazeutische Industrie erkannt: Seqirus und Sanofi Pasteur haben mit Fluad® Tetra und Efluelda® Grippeimpfstoffe entwickelt, die das Immunsystem von Älteren besonders stimulieren sollen. Dabei setzt Fluad® Tetra auf einen Wirkverstärker (Adjuvans) und Efluelda® auf die vierfache Antigenmenge. Beide Grippeimpfstoffe sind bereits in der EU zugelassen, sie stehen frühestens ab der Grippesaison 2021/22 zur Verfügung.
Welche Grippeviren dominierten die Grippesaison 2019/20?
Die Grippewelle war mit elf Wochen (2. bis 12. Kalenderwoche 2020) kurz. Dem RKI zufolge dominierten vor allem Influenza A-Viren das Grippegeschehen: Influenza A(H3N2) mit 45 Prozent und Influenza A(H1N1) mit 41 Prozent. Influenza B-Viren wurden zu 14 Prozent entdeckt. Für die Vorjahressaison gibt das RKI im Saisonbericht 2018/19 die Verteilung der Influenzaviren mit 51 Prozent A(H1N1) und 49 Prozent Influenza A (H3N2) an (keine Influenza B-Viren). Im Jahr zuvor, der Grippesaison 2017/18, dominierten hingegen mit 68 Prozent Influenza B-Viren (Yamagata). Laut Influenzasaisonbericht 2017/18 machten Influenza A(H1N1)-Viren damals 28 Prozent aller labordiagnostisch bestätigter Influenzainfektionen aus, Influenza A(H3N2) 4 Prozent.
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