Ernährung und Sport (Teil 2)

Warum Proteinshakes eine gute Ernährung nicht ersetzen

Lübeck - 02.10.2020, 17:50 Uhr

Nicht nur Protein, auch Kreatin ist bei Sportlern beliebt. Allerdings greifen Sportler im Freizeitbereich so gerne zu Kreatin, weil die vermehrte Wassereinlagerung in den Muskeln sie muskulöser aussehen lässt. Mit gesteigerter Leistungsfähigkeit und Kraft hat das nichts zu tun. (c / Foto: bernardbodo / stock.adobe.com)

Nicht nur Protein, auch Kreatin ist bei Sportlern beliebt. Allerdings greifen Sportler im Freizeitbereich so gerne zu Kreatin, weil die vermehrte Wassereinlagerung in den Muskeln sie muskulöser aussehen lässt. Mit gesteigerter Leistungsfähigkeit und Kraft hat das nichts zu tun. (c / Foto: bernardbodo / stock.adobe.com)


Kreatin: nichts für Ausdauersportler

Kreatin ist ein eigens vom Körper hergestelltes Molekül, welches in Verbindung mit Phosphat einen wichtigen Energiespeicher im Muskel bildet und zur schnellen Regenerierung von ATP dient. In der Theorie versorgt das „Kreatin-Loading“ den Muskel uneingeschränkt mit Energie für mehr Kraft und Ausdauer. In der Praxis bestätigen Studien zwar, dass eine Kreatinsupplementierung zu einem Anstieg der Kreatinspeicher im Körper führt. Jedoch korrelierten die erhöhten Kreatinspeicher der Trainierenden nur speziell bei Sportarten mit kurzzeitigen und intensiven Belastungseinheiten, nicht aber bei Ausdauersportarten, positiv mit einer Leistungsverbesserung. 

Zu beachten ist zudem, dass den StudienteilnehmerInnen Kreatin in einer meist einwöchigen „Loading Phase“ von 20-25 g Kreatinmonohydrat am Tag über den Interventionszeitraum zugeführt wurde und nicht, wie für viele ambitionierte SportlerInnen üblich, als alltägliche Einzeldosis von 3-6 g über mehrere Monate hinweg. Weiterhin auffällig war außerdem, dass vorrangig ProbandInnen (vor allem VegetarierInnen) mit anfänglich niedrigen Kreatinwerten von einer Supplementierung profitierten. 

Übrigens ...

Unter jenen FreizeitsportlerInnen, die in erster Linie aus ästhetischen Gründen trainieren, ist Kreatin deshalb so beliebt, weil die vermehrte Wassereinlagerung in den Muskeln einen tatsächlich muskulöser aussehen lässt. Mit gesteigerter Leistungsfähigkeit und Kraft hat das allerdings nichts zu tun.

Wer dank einer fisch- oder fleischlastigen Ernährung ohnehin schon volle Kreatinspeicher hat, kann demzufolge also von einer Nahrungsergänzung mit Kreatin nicht allzu große Effekte erwarten.



Pauline Krüger, Ernährungswissenschaftlerin
redaktion@daz.online


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