AMK-Äquivalenzdosen

Schmerzmittel richtig austauschen

Stuttgart - 24.07.2020, 16:45 Uhr

Bei Nichtverfügbarkeit bestimmter verschreibungspflichtiger analgetischer Wirkstoffe können Apotheker nach ärztlicher Rücksprache auch auf einen anderen Wirkstoff ausweichen. (x / Foto: megaflopp / stock.adobe.com)

Bei Nichtverfügbarkeit bestimmter verschreibungspflichtiger analgetischer Wirkstoffe können Apotheker nach ärztlicher Rücksprache auch auf einen anderen Wirkstoff ausweichen. (x / Foto: megaflopp / stock.adobe.com)


Wieder einmal hat die AMK ihre Äquivalenzdosentabellen erweitert. Hilfe gibt es nun auch, wenn nicht opioide Analgetika – wie ASS, Diclofenac, Ibuprofen, Metamizol und Naproxen oder auch weniger geläufige Wirkstoffe wie Tiaprofensäure – nicht lieferbar sind. Seit der Coronakrise dürfen Apotheker durch die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungs-Verordnung nach ärztlicher Rücksprache aut simile auf andere Wirkstoffe wechseln.

Lieferengpässe begleiten Apotheker seit Jahren. Fehlen nur Präparate einzelner Hersteller und Apotheker können sodann auf das wirkstoffgleiche Produkt eines anderen Unternehmens ausweichen, ist das meist noch die softe Variante von Engpässen. Hin und wieder kommt es jedoch auch zum kompletten Lieferabriss bei einem Wirkstoff und Versorgungsengpässe drohen. Patienten müssen sodann unter Umständen auf einen anderen Wirkstoff umgestellt werden, Äquivalenzdosentabellen helfen, eine passende Dosis für das neue Arzneimittel zu finden.

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Seit Beginn der Coronakrise wird allgemein befürchtet, dass sich die Liefersituation mancher Wirkstoffe zusätzlich verschärft. Der Gesetzgeber hat dies in der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungs-Verordnung (SARS-CoV-2-AMVersVO) bedacht. Diese gestattet Apotheken, im Fall der Nichtverfügbarkeit eines verordneten Arzneimittels nach Rücksprache mit dem verordnenden Arzt ein pharmakologisch-therapeutisch vergleichbares Arzneimittel abzugeben (Aut-simile-Substitution).

Hier zeigt sich die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) in letzter Zeit besonders engagiert. Sie gibt mit Äquivalenzdosistabellen für wichtige Wirkstoffgruppen Apothekern (und Ärzten) eine konkrete Hilfe an die Hand, die den Austausch bei nicht lieferbaren Arzneistoffen erleichtern sollen. Ihr neuestes Werk: Äquivalenzdosen für nicht opioide Analgetika.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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