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Krisenprofiteur Onlinehandel
Umsatzsteigerungen und Imageverbesserung für die Versender
Die Corona-Pandemie führt nicht nur zu massiven Umsatzsteigerungen für Online-Händler, sondern auch zu einer deutlichen Verbesserung ihres Images bei den Verbrauchern. Experten gehen deswegen davon aus, dass diese Tendenz auch nach der Corona-Krise anhält.
Während die Apotheken vor Ort mit deutlichen Rückgängen bei den Rezept-Zahlen und im OTC-Absatz zu kämpfen haben, können sich die Online-Arzneimittelhändler über hohe Umsatzsteigerungen freuen. So meldete beispielsweise die Shop Apotheke am 6. Juli, dass ihre Umsätze im 2. Quartal 2020 um 42 Prozent gestiegen sind. Der holländische Versender setzte von April bis Juni insgesamt 233 Millionen Euro um. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 164 Millionen Euro gewesen.
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Bereits am Vortag hatte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) den Arzneimittelversendern einen „Boom“ attestiert. Der „E-Commerce-Verband“ gibt die Umsatzsteigerungen der Versandapotheken im 2. Quartal mit 67,1 Prozent auf 267 Millionen Euro brutto an, also inklusive Umsatzsteuer. Diese Zahlen beruhen auf der Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“, bei der von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren unter anderem zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel befragt werden. Für die Warengruppe „Medikamente“ gaben die Deutschen nach dieser Umfrage im 2. Quartal online 335 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 176 Millionen Euro gewesen.
Wer nun hofft, dass sich diese Marktanteile mit weiteren Lockerungen der Schutzmaßnahmen im Einzelhandel oder gar nach einem Ende der Pandemie wieder in die Apotheken vor Ort zurück verlagern, der könnte eine herbe Enttäuschung erleben. So sieht der bevh für Waren des täglichen Bedarfs „selbst nach der akuten Phase der ‚Hamsterkäufe‘ und auch nach Ende der scharfen corona-bedingten Kontaktbeschränkungen“ für den E-Commerce „eine dauerhaft positive Wachstumsprognose“. Gestützt wird diese Aussage durch eine Zusatzumfrage unter rund 2.500 Konsumenten, die angeben sollten, welche Waren sie in Zukunft eher weniger, gleich viel oder eher mehr im Versand einkaufen wollen. Die Gruppe „Medikamente inkl. Nahrungsergänzungsmittel“ wollen demnach 17,6 Prozent der Befragten zukünftig öfter online kaufen – nur bei Tierbedarf (17,8 %) und Nahrungsmitteln (21,6 %) lag dieser Wert höher.
Nicht verwunderlich also, wenn bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer die Zwischenergebnisse der Studie so zusammenfasst: „E-Commerce hat sich im zweiten Quartal nachhaltig als zusätzliche Versorgungs-Infrastruktur etabliert. Das zeigt sich nicht nur an den absoluten Zahlen, sondern auch am erklärten Willen der Konsumenten, auch künftig mindestens so viele, wenn nicht mehr Güter des täglichen Bedarfs und Medikamente online zu kaufen.“
1 Kommentar
Imageverbesserung bei Versand
von Roland Mückschel am 10.07.2020 um 12:17 Uhr
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