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Wann welches Iberogast®?
Iberogast® in der klassischen Variante enthalte mit seinen Extrakten aus neun Heilpflanzen einen höheren Anteil an motilitätsregulierenden Komponenten. Es biete schnelle und zuverlässige Hilfe bei akuten funktionellen, speziell motilitätsbedingten Beschwerden wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfen, Übelkeit und Sodbrennen. Diese Symptome würden oftmals situativ getriggert und träten bei vielen Menschen im Kontext mit bestimmten Situationen auf, etwa nach einem schweren oder ungewohnten Essen, bei Aufregung oder auf Reisen.
Die neue Produktvariante soll im Verdauungstrakt insbesondere eine schleimhautprotektive, antientzündliche und desensibilisierende Wirkung entfalten.
Verdacht auf Leberschädigung
Iberogast® steht seit längerem in der Kritik. Schon 2005 hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein Stufenplanverfahren zu dem damals noch von der Firma Steigerwald vertriebenen Arzneimittel eingeleitet, weil das darin enthaltene Schöllkraut im Verdacht steht, leberschädigende Wirkungen zu haben. Das Verfahren endete im April 2008 mit einem Bescheid, der die Zulassung für Arzneimittel mit einer Tagesdosierung von mehr als 2,5 mg Gesamtalkaloiden widerrief. Für Präparate mit einer Tagesdosierung von 2,5 µg bis höchstens 2,5 mg Gesamtalkaloiden wurden zudem Änderungen der Produktinformationen im Hinblick auf eine mögliche leberschädigende Wirkung angeordnet. Unter anderem sollte aufgenommen werden, dass das Präparat in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden darf. Allerdings weigerte sich Bayer jahrelang, diese Änderungen umzusetzen.
Gefahr von Leberschäden durch Schöllkraut
Bayer knickt ein – Iberogast-Packungsbeilage wird geändert
Bayer ergänzt Gebrauchsinformation
Was ändert sich bei Iberogast?
2018 setzte Bayer Vital die geforderten Hinweise in der Fach- und Gebrauchsinformation von Iberogast® um. Gleichzeitig betonte Bayer, man stehe unverändert zu dem positiven Nutzen-Risiko-Verhältnis von Iberogast® in den zugelassenen Indikationen. Lange hatte sich Bayer zudem einer schöllkrautfreien Iberogast®-Variante verschlossen.
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