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Nach WHO reagieren Deutschland und Frankreich
Ministerium gibt gespendete Chloroquin-Tabletten zurück
Das Bundesgesundheitsministerium hat gespendete Chloroquin-Tabletten an die Pharmabranche zurückgegeben. Wie das Magazin „Business Insider“ berichtet, hat das Ministerium auf Anfrage mitgeteilt, dass „aufgrund aktueller Erkenntnisse“ ein Teil der zur Verfügung gestellten Arzneimittel an die Hersteller zurückgegeben worden sei.
Die Firma Bayer hatte im April mitgeteilt, acht Millionen Chlorquin-Tabletten zu spenden. Es gebe Hinweise darauf, dass es zur Behandlung bei COVID-19-Patienten geeignet sein könnte, hieß es damals in einer Mitteilung. Im Journal „The Lancet“ hatten Forscher aber zuletzt auf Grundlage einer umfassenden Datenanalyse berichtet, dass sich die Malaria-Arzneimittel Hydroxychloroquin und Chloroquin wahrscheinlich nicht zur Behandlung von COVID-19 eignen und die Wirkstoffe womöglich sogar die Todesrate erhöhen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzte Tests mit Hydroxychloroquin daraufhin vorerst aus. In Frankreich dürfen COVID-19-Erkrankte laut dpa mittlerweile nicht mehr mit der Malaria-Arznei Hydroxychloroquin behandelt werden.
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Einen entsprechenden Erlass veröffentlichte die französische Regierung am Mittwoch, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Zuvor hatten Frankreichs Hoher Rat für öffentliche Gesundheit und die Behörde für Arzneimittelsicherheit ANSM von der Behandlung mit dem Medikament abgeraten und die Aussetzung entsprechender klinischer Studien eingeleitet.
Zwei in Deutschland laufende Studien sollen hingegen weitergeführt werden, wie Professor Peter Kremsner aus Tübingen, Koordinator der beiden Studien, im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“ am 26. Mai berichtete. Er äußerte auch Kritik an der Lancet-Studie: Darin sei das Medikament „jedem Patienten gegeben worden, ohne hinzuschauen, was natürlich auch der Pandemie-Situation geschuldet war“. Die beobachtete höhere Sterblichkeit bei Gabe von Hydroxychloroquin sei daher nicht verwunderlich: „Wir hätten diese Studie so nicht gebraucht.“ In den deutschen Studien halte man sich „strikt an die Regeln, bei welchen Patienten Hydroxychloroquin eingesetzt werden darf“ und schließe COVID-19-Patienten mit beispielsweise Herzerkrankungen aus, betonte Kremsner. Das BfArM informiert auf seiner Intenertseite über Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Hydroxychloroquin.
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