Wie Corona die Apothekenwelt verändert (Teil 3)

Apotheker in Europa mit neuen Abgabe- und Versorgungsrechten

Berlin - 28.05.2020, 17:55 Uhr

Unter anderem in der Substitutionstherapie aber auch bei Arzneimitteln, die normalerweise in Kliniken verabreicht werden, haben Apotheker in ganz Europa mehr Rechte und Pflichten während der Coronakrise bekommen. (c / Foto: imago images/photothek)

Unter anderem in der Substitutionstherapie aber auch bei Arzneimitteln, die normalerweise in Kliniken verabreicht werden, haben Apotheker in ganz Europa mehr Rechte und Pflichten während der Coronakrise bekommen. (c / Foto: imago images/photothek)


Chroniker werden zuhause von Apothekern versorgt

Italien: Seit Ende März dürfen Apotheker an COVID-19 erkrankte Patienten, die nicht im Krankenhaus liegen, aber eine Sauerstoff-Versorgung benötigen, mit Sauerstoffflaschen versorgen. In Italien muss jeder Apotheker eine gewisse Anzahl an Sauerstoffflaschen vorrätig haben. Ein Verkauf dieser Flaschen ist verboten. Während der COVID-19-Pandemie ist es den Apothekern aber erlaubt, beispielsweise in Notfällen, Sauerstoffflaschen zu Patienten zu bringen und den Patienten eine Atemmaske anzulegen.

Portugal: Auch in Portugal dürfen Apotheker während der Coronakrise Arzneimittel abgeben, die normalerweise nur in Krankenhäusern verabreicht werden. Laut der dort erlassenen Verordnung müssen der Klinikapotheker und der Vor-Ort-Apotheker gemeinsam entscheiden, wie die Arzneimittelversorgung von Patienten geregelt werden kann, wenn der Patient aufgrund einer Quarantäne oder einer Erkrankung nicht in die Klinik kommen kann. Medienberichten zufolge profitieren davon insbesondere Patienten mit Krebs, HIV/Aids, Multipler Sklerose und anderen chronischen Erkrankungen. Den Berichten zufolge wurden schon mehr als 8.300 Patienten im Land auf diese Weise zuhause versorgt.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.