Digitalisierung

Die Telepharmazie kommt in die Apotheken

Berlin - 18.05.2020, 07:00 Uhr

In Zeiten der Coronakrise gibt es immer mehr neue Telepharmazie-Angebote für Apotheker und Patienten. Neuestes Beispiel: Das Modell des Apotheken-Dienstleisters apotheken.de (c / Foto: imago images / westend61)

In Zeiten der Coronakrise gibt es immer mehr neue Telepharmazie-Angebote für Apotheker und Patienten. Neuestes Beispiel: Das Modell des Apotheken-Dienstleisters apotheken.de (c / Foto: imago images / westend61)


Telepharmazie via Internetbrowser

Das neueste Angebot im Bereich der Telepharmazie ist das des Apotheken-Dienstleisters apotheken.de. Das Angebot richtet sich ausdrücklich an alle Apotheken und ist bis Ende August dieses Jahres kostenfrei nutzbar. Anschließend berechnet der Dienstleister für die Nutzung 25,40 Euro pro Monat. Die teilnehmenden Apotheken sollen sich über das Portal mein.apotheken.de in die Telepharmazie-Anwendung einbinden können, also via Internetbrowser. So wie bei Apomondo und der Compugroup erhält der Patient einen Code, mit dem nur er, ebenfalls via Internetbrowser, das Chatfenster mit dem Apotheker öffnen kann. Zuvor müssen beide allerdings noch einen Termin vereinbaren. Bei der Vereinbarung sendet der Apotheker seinem Patienten den persönlichen Video-Link.

Das Konzept richtet sich ausdrücklich auch an Rezeptkunden. Thomas Koch, Projektleiter bei apotheken.de, erklärt gegenüber DAZ.online: „Nach telepharmazeutischer Beratung kann der Apothekenbote das Rezept beim Patienten abholen und ihn zeitgleich mit dem Arzneimittel beliefern.“ Koch weist zudem darauf hin, dass das Konzept allen datenschutzrechtlichen Vorschriften genügt. „Das Angebot ist DSGVO-konform, Ende-zu-Ende verschlüsselt, die benutzten Server stehen in Deutschland, und die Patientendaten werden nicht gespeichert.“

Aus Sicht des Projektleiters macht das neue Angebot gerade jetzt in Krisenzeiten Sinn. Denn: „Apotheker können so, auch ohne direkten Patientenkontakt, ihrem pharmazeutischen Versorgungsauftrag nachkommen und gleichzeitig dabei helfen, die Pandemie einzudämmen.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Telepharmazie

von Heiko Barz am 18.05.2020 um 19:56 Uhr

Eine beruhigende und innovative NEUE Apothekenwelt.
Ich habe mich lange nicht mehr so auf die neue digitale „Teilhabe“ gefreut. Nun aber Schluss mit lustig!
Es breitet sich ein Dschungel komplexer digitaler Unsicherheitsfaktoren vor uns aus. Wer hat dort eigentlich noch den kompletten Überblick? Wie, wer, wo, wann bekommt man klare Instruktionen über transparente Arbeitsabläufe. Bei diesem Wahnsinn an Datenverschiebungen wird eine Transparenz unmöglich und die KKassen werden ihre Inkassobetriebe mit neuen Regressambitionen versehen.
Da kommt doch richtig Freude auf und Kollege Becker muß nun sein beliebtes „Pharmacon Meran“ auch noch digital abhalten.
Das tut mir so richtig weh!

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