Auf Symptome achten, die einem toxischen Schock ähneln
Nach Angaben des Schweizer Corona-Beauftragten Daniel Koch handelt es sich wahrscheinlich um eine Immunreaktion auf eine Infektion mit dem Coronavirus. „Das Virus löst einen Entzündungssturm aus, eine Überreaktion des Immunsystems“, sagte der Genfer Kantonsarzt Jacques-André Romand.
Auch aus Italien und Spanien wurden Fälle gemeldet. In Großbritannien hat der nationale Gesundheitsdienst (NHS) Krankenhäuser auf etwa zwei Dutzend schwer kranker Kinder aufmerksam gemacht. Viele, aber nicht alle seien positiv auf das neue Virus SARS-CoV-2 getestet worden. Die Gesellschaft für Intensivpflege von Minderjährigen (PICS) riet Ärztinnen und Ärzten, besonders auf Symptome bei Kindern zu achten, die einem toxischen Schock ähnelten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich bereits mit dem Thema befasst, wie die COVID-19-Beauftragte Maria van Kerkhove am 29. April sagte. „Wir wissen, dass Kinder in der Regel weniger schwere Krankheitsverläufe haben, aber einige entwickeln schwere Krankheiten, und einige sind auch gestorben“, sagte sie. „Wir haben unser globales Ärztenetzwerk aufgerufen, wachsam zu sein.“
WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan fügte hinzu: „Dies zeigt, dass das Virus nicht nur die Lunge, sondern auch anderes Gewebe angreift.“ Allerdings beruhigte Ryan besorgte Eltern: „Der allergrößte Teil der Kinder, die sich mit dem Virus anstecken, haben eine milde Infektion und erholen sich komplett.“
Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, warnte ebenfalls vor Panik. „Es gibt keine Hinweise auf einen Zusammenhang von COVID-19 und dem Kawasaki-Syndrom“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das Kawasaki-Syndrom sei schon lange bekannt und es sei sehr selten. Ein Anstieg der Erkrankung seit Beginn der COVID-19-Pandemie sei nicht zu erkennen.
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