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Der EU-Versender Shop Apotheke kooperiert nun auch mit der britischen Online-Arztpraxis Zava (ehemals DrEd). In einer Mitteilung zu den Zahlen des 1. Quartals des Geschäftsjahres heißt es, dass die Zusammenarbeit Teil einer Strategie sei, mit der der Konzern zu einer „kundenzentrierten E-Apotheken-Plattform“ werden will. Erst kürzlich hatte der apothekereigene Dienstleistungskonzern Noventi ebenfalls eine Kooperation mit Zava gestartet, was aufgrund des Geschäftsmodells von Zava teils kontrovers diskutiert wurde. Noventi steht allerdings zu der Kooperation.
Die britische Online-Arztpraxis Zava sorgt weiterhin für Aufsehen im Apothekenmarkt. Seit Jahren steht das Unternehmen in der Kritik: Zuletzt hatte die „Neue Westfälische“ berichtet, wie leicht es ist, bei Zava an rezeptpflichtige Arzneimittel zu kommen. Die Kunden müssen teils nur einen Fragebogen ausfüllen und können sich ihre Präparate dann in manchen Fällen selbst aussuchen, hieß es in dem Bericht. Um solchen Geschäftsmodellen einen Riegel vorzuschieben, erließ der Bundestag 2016 das sogenannte Fernverordnungsverbot – danach durften Apotheker Rezepte nicht beliefern, wenn zuvor kein direkter Arztkontakt zustande gekommen war. Doch der Bundestag hat dieses Verbot inzwischen wieder aufgehoben.
Bis zuletzt kooperierte Zava ausschließlich mit EU-Versendern, um Kunden in Deutschland mit Arzneimitteln zu versorgen – bis der apothekereigene Dienstleistungskonzern Noventi kam. Im Februar gab die Noventi bekannt, dass man eine Kooperation mit Zava gestartet habe. Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer erklärte damals, dass dies ein „Umsatzplus für die Apotheken in Deutschland“ bedeute – schließlich wanderten die Zava-Rezepte nun in die Apotheken vor Ort. In der Branche wurde die Zusammenarbeit trotzdem teils kontrovers diskutiert. In einer DAZ.online-Umfrage zeigte sich aber: Die meisten Apotheker nehmen die Kooperation gut auf – 72 Prozent der Teilnehmer/-innen bewerteten es positiv, dass die Zava-Rezepte nun im hiesigen Apothekenmakt landen.
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Nun ist aber klar: So ganz will Zava nicht verzichten auf die Kooperation mit den EU-Versendern. Denn die niederländische Shop Apotheke gab am heutigen Freitag bekannt, dass man mit Zava zusammenarbeite. „Kunden haben jetzt die Möglichkeit, eine medizinische Beratung für ausgewählte Indikationen zu erhalten, ohne dabei eine Arztpraxis aufsuchen zu müssen.“ Die neue Kooperation sei Teil der Strategie der Shop Apotheke, zur „kundenzentrierten E-Apotheken-Plattform“ zu werden.
Noventi wusste von Kooperation mit EU-Versender
Für die Noventi ändert die Zusammenarbeit von Zava mit Shop Apotheke nichts an der eigenen Strategie. Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer erklärte dazu gegenüber DAZ.online:
Das ändert nichts an der Richtigkeit unserer Kooperation mit Zava, ganz im Gegenteil, sie ist umso wichtiger. Denn durch die Anbindung von Zava über die Apothekenplattform callmyApo an das aktuell über 5.000 Apotheken umfassende deutschlandweite Netzwerk von callmyApo, erreichen wir genau das, was jede Apothekerin und jeder Apotheker Deutschlands möchte: Wir holen den Umsatz vom Versandhandel im Ausland in unsere deutschen Apotheken vor Ort. Gerade jetzt - in Zeiten des Coronavirus/COVID-19 - werden solche telemedizinischen Anwendungen für die Patienten immer wichtiger. Daher stärkt diese Anbindung von Zava durch NOVENTI die stationäre Apotheke, die bislang von telemedizinischen Rezepten noch ausgeschlossen war. Übrigens: Der Service ist für die Apothekenkunden kostenfrei. Gleiches gilt für die Apotheken. Ein Anschluss an callmyApo ist für alle Apotheken in Deutschland diskriminierungsfrei und unmittelbar möglich.“
Shop Apotheke: Umsatz um 33 Prozent gestiegen
Was die Quartalszahlen der Shop Apotheke betrifft, kann der EU-Versender einen deutlichen Umsatzsprung verzeichnen. Eigenen Angaben zufolge seien schon der Januar und Februar „ein sehr guter Start ins neue Jahr“ gewesen. Durch die Coronapandemie sei dann „zusätzliche Nachfrage“ entstanden, die das Wachstum noch weiter beschleunigt habe.
Konkret sei der Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 33 Prozent gestiegen – von 175 Millionen Euro auf nunmehr 232 Millionen Euro. In Deutschland, Österreich und der Schweiz hätten sich die Umsätze um 29,7 Prozent gesteigert. Im internationalen Segment, zu dem Frankreich, Belgien, die Niederlande und Italien zählen, habe sich der Umsatz sogar um 58,6 Prozent gesteigert – von 19,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 31 Millionen Euro.
Stefan Feltens, CEO der Shop Apotheke, erklärte dazu: „In diesen schwierigen Zeiten untermauern Online-Apotheken ihre Rolle als ein wichtiger und komplementärer Teil des Gesundheitswesens, indem sie dabei unterstützen, die Arzneimittelversorgung von Patienten in ganz Europa sicherzustellen.“ Außerdem dankte Felten den mehr als 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Shop Apotheke und auch den Partnern des Konzerns: Herstellern, Großhändlern und Logistik-Partnern.
1 Kommentar
Der endgültige Sieg ist nah
von ratatosk am 07.04.2020 um 10:19 Uhr
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