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Norditalien
Coronavirus breitet sich in Italien aus – Droht eine Pandemie?
WHO: Das Zeitfenster wird kleiner
Die Entwicklung in Italien zeigt ebenso wie die zunehmend kritische Situation in Südkorea, dem Iran und anderen Ländern, dass eine Pandemie, ein unaufhaltsamer weltweiter Siegeszug des Virus, wohl nicht mehr aufzuhalten ist. Noch am Freitag hatte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gewarnt, dass das Zeitfenster dafür immer kleiner werde. „Wir dürfen nicht eines Tages zurückblicken und es bereuen, dass wir von diesem Zeitfenster nicht Gebrauch gemacht haben“, so Tedros Adhanom Ghebreyesus. Ist es nun zu spät?
„Eine Eindämmung in letzter Sekunde ist wohl auch mit allen verfügbaren Kräften nicht mehr erreichbar“, sagte der Berliner Virologe Christian Drosten am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Das wohl auf einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen übergesprungene Virus spielt seinen Trumpf aus: Weil die meisten Infektionen mit Sars-CoV-2 mild verlaufen, sind sie kaum erfassbar.
Seine Eigenschaften ermöglichten Sars-CoV-2 eine unbemerkte Übertragung, erklärt Drosten. Wer nur milde oder keine Symptome hat, geht nicht zum Arzt und wird nicht getestet - kann das Virus aber auf Dutzende andere Menschen übertragen, die es wiederum in ihr Netz von Sozial- und Arbeitskontakten tragen. Nach einer Modellrechnung des Imperial College London würden geschätzt nur ein Drittel aller importierten Fälle aus China überhaupt wahrgenommen, so Drosten. „Ich glaube nicht mehr daran, dass eine Pandemie vermeidbar ist.“ In immer mehr Ländern fällt erst auf, dass das Virus längst große Kreise gezogen hat, wenn Menschen schwer erkranken oder sterben. So war es im Iran, so war es in Südkorea, so ist es nun auch in Italien. Und auch in etlichen anderen Ländern könnten längst Ausbrüche um sich greifen, von denen bisher niemand ahnt - auch in Deutschland. „Irgendwann wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass unbemerkte Infektionen plötzlich bemerkt werden“, hatte Drosten kürzlich erklärt.
Sorge: Coronavirus und Grippewelle könnten zusammenfallen
Schon Mitte Februar hatte es vom Robert Koch-Institut (RKI) geheißen, Ziel in Deutschland sei es, eine Erkrankungswelle hinauszuzögern, um zu vermeiden, dass die Covid-19- und die derzeitige Grippewelle zusammenfallen. Das würde eine kaum zu stemmende Doppelbelastung von Kliniken und Praxen bedeuten. „Wir müssen mit angemessenem Aufwand versuchen, die Ausbreitung zu verlangsamen, um einen intensiven Belastungspuls auf das Gesundheitssystem abzumildern“, erklärt Drosten. „Die Zahl der Infektionen sollte über eine möglichst lange Zeit ausgedehnt werden.“
Ähnlich wie die Grippewelle könnte auch die Covid-19-Welle im Frühjahr abflauen, so eine vage Hoffnung. Von einem kompletten Verschwinden ist allerdings angesichts der schieren Zahl der Infektionen bei Covid-19 eher nicht auszugehen: Die Lungenkrankheit könne zu einer etablierten Krankheit wie die Grippe werden, hatte Wang Chen, Präsident der China Academy of Medical Science, kürzlich gesagt.
6 Kommentare
gut vorbereitet
von Pille Palle am 24.02.2020 um 11:58 Uhr
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Statt Kommentar. Eine praktische Frage zu ACE-Hemmern
von Dr. Dietmar Roth, Rottenburg am 24.02.2020 um 9:55 Uhr
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AW: Statt Kommentar. Eine praktische Frage
von H. Buschke am 08.03.2020 um 17:37 Uhr
Keine Sorge
von Karl Friedrich Müller am 23.02.2020 um 22:01 Uhr
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AW: Keine Sorge ... bevor der was für die Apotheke macht ...
von Christian Timme am 24.02.2020 um 11:05 Uhr
Ohne Visa durch alle Absperrungen und Kontrollen ...Corona, ich komme um zu bleiben ...
von Christian Timme am 23.02.2020 um 18:54 Uhr
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