Pharmaziestudierende

BPhD: Mit impfenden Apothekern die Impfquoten erhöhen

Berlin - 18.02.2020, 17:29 Uhr

Die Pharmaziestudierenden wollen künftig auch impfen. (m / Foto: Redpixel / stock.adboe.com)

Die Pharmaziestudierenden wollen künftig auch impfen. (m / Foto: Redpixel / stock.adboe.com)


Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland hat ein neues Positionspapier zum Thema Impfen verabschiedet. Darin fordert der pharmazeutische Nachwuchs, die Impfquoten bei den durch die STIKO empfohlenen Impfungen zu erhöhen. Dazu soll auch das Impfen in Apotheken ermöglicht werden.

Am vergangenen Sonntag tagte die erste außerordentliche Delegiertenversammlung des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden in Deutschland e. V. (BPhD). Auf der 125. Bundesverbandstagung hatte man die Möglichkeit geschaffen, im Falle besonderer Umstände eine Online-Mitgliederversammlung einzuberufen. Wegen der hohen Antragslast auf der vergangenen Delegiertenversammlung konnten so die restlichen Beschlussfassungen der 127. Bundesverbandstagung nachgeholt werden, lässt der BPhD wissen.

Im Zuge dieser außerordentlichen Versammlung haben die Delegierten auch ein neues Positionspapier „Impfen“ verabschiedet. Darin stellen sie zunächst fest, dass Impfen eine der wirksamsten und kosteneffektivsten Präventionsmaßnahmen ist, um die Bevölkerung wirksam gegen Infektionskrankheiten zu schützen. Eine allgemeine Impfpflicht lehnen die Studierenden zwar ab. Aber sie wollen die Impfquoten signifikant erhöhen. Und zwar nicht nur bei Masern – wofür ab März das Masernschutzgesetz sorgen soll –, sondern bei allen von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfohlenen Schutzimpfungen. 

Um das Ziel höherer Impfquoten zu erreichen, sollten aus Sicht der Studierenden Apothekerinnen und Apotheker impfen. Insofern begrüßen sie auch, dass es für Grippeimpfungen künftig entsprechende Modellprojekte geben soll. In diesem Zuge fordert der BPhD, das Impfen in die Curricula des Pharmaziestudiums einzuarbeiten. Damit einhergehen sollten Trainings zur Kommunikation und Beratung von Patienten sowie der praktischen Durchführung von Impfungen.

Mehr Nachhaltigkeit

Außerdem haben die Delegierten einige strukturelle Projekte abgestimmt, um die Vereinsarbeit nachhaltiger zu gestalten. Darunter fallen ein jährlicher Bericht des Vorstandes zur ökologischen Nachhaltigkeit, weitere Maßnahmen zur Einsparung und Kompensation der CO2-Emissionen bei Flugreisen der Vorstandsmitglieder und eine weitestgehend vegetarische Ausrichtung der Veranstaltungen des Vereins. Mit einer geplanten Neufassung der Satzung, in die beispielsweise die bereits beschlossene Vorstandsumstrukturierung eingearbeitet werden soll, kommt ein weiteres großes Projekt auf den Verein zu.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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5 Kommentare

@Feldmann

von Karl Friedrich Müller am 19.02.2020 um 9:28 Uhr

Herr Mückschel mag sehr verkürzt kommentiert haben. Unrecht hat er damit nicht und ich kann auch keine „Geisteshaltung“ entdecken.
Herr Grünebaum hat die Probleme umrissen, die es zu bewältigen gilt. Die sind nicht Impfen oder neue Wege.
Probleme, die Sie wohl nicht (er-) kennen.
Die Apotheken sind heute schon unterfinanziert und überbürokratisiert. Da hilft es keineswegs, wenn noch mehr defizitäre Aufgaben draufgesetzt werden und Apotheken noch schneller in den Ruin treiben, selbstverständlich mit noch mehr Bürokratie und Auflagen.
Zuerst muss eine anständige Finanzierung her, Entbürokratisierungen. Es kann nicht sein, dass man Apotheken sämtliche Grundlagen entzieht durch den Versandhandel, erst mit OTC, nun durch Spahn geplant auch mit Rx und trotzdem immer mehr kostenlose Leistungen fordert. 16 Jahre ohne wesentliche Anpassung des Honorars kommen dazu.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Nachhaltigkeit der Impfungen

von Andreas Grünebaum am 18.02.2020 um 20:17 Uhr

Nachhaltig sind Impfungen in der Apotheke, wenn sie über einen Zeitraum von mehreren Geschäftsjahren für den Betrieb einen signifikant höheren Ertrag erwirtschaften. Daraus können Gehälter der Mitarbeiter, Kosten und Gewinn des Gewerbebetriebes gesichert werden. Aus der Erfahrung heraus, wie solche Chancen in der Branche durch überbordende Auflagen und Vorschriften in ein negatives Betriebsergebnis umgemünzt werden, bin ich da mal sehr skeptisch.

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Impfen in Apotheken.

von Roland Mückschel am 18.02.2020 um 17:41 Uhr

Lieber Nachwuchs, das könnt ihr dann in euren
Apotheken machen.
Ach , ihr wollt gar nicht in die Apotheke?
Dann mischt euch nicht ein.

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AW: Impfen in Apotheken

von Feldmann am 19.02.2020 um 7:01 Uhr

Vielleicht überarbeiten wir ‚Nachwuchs‘ als nächstes die Anforderungen an das Examen und verlangen, dass auch rückwirkend Approbierte auf so Kompetenzen wie „Logik“ oder „Sachlichkeit“ geprüft werden.
Lieber Roland Mückschel, davon dürfen sie sich jetzt angegriffen fühlen.
Ihr Kommentar war einfach unter aller Sau und zeigt fabelhaft die Geisteshaltung, die den Apothekern so oft im Weg steht bei der Bewältigung moderner Probleme...

AW: Impfen in Apotheken

von Roland Mückschel am 19.02.2020 um 9:46 Uhr

Mein lieber junger angehender Kollege.
Ich bin schon das ganze Berufsleben von interessierten
Kreisen angegriffen worden, daher erkenne ich Ihren jugendlichen Einwurf gar nicht als Angriff.
Zur Verdeutlichung: Vor nicht allzulanger Zeit war ein
angehender Kollege zum Bewerbungsgespräch bei mir.
Kurzes Resümee: Er hat abgesagt mit der Begründung dass
er eh nicht in die Apotheke sondern in die Industrie wolle,
er der Apotheke eh keine Zukunftschance geben würde und
zudem seine Sachen bei DocMorris bestellen würde.
Und wenn ihr alle solche Mimosen seid dann gute Nacht....

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