- DAZ.online
- News
- Politik
- Spahn warnt vor ...
Folgen des Neuen Coronavirus
Spahn warnt vor Arzneimittel-Engpässen wegen Covid-19-Epidemie
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn befürchtet wegen der Covid-19-Epidemie neue Arzneimittel-Engpässe in Europa. Hintergrund ist der Produktionsstopp in China bei wichtigen Wirkstoffen, der in einigen Wochen zu Knappheit in Europa führen könne, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag vor einem Sondertreffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Die EU-Kommission müsse die Lage analysieren und Lösungsvorschläge machen.
Just am heutigen Donnerstag wird der Deutsche Bundestag ein Maßnahmenpaket gegen Arzneimittel-Lieferengpässe beschließen. Schließlich gibt es bereits jetzt tagtäglich Probleme, weil Arzneimittel nicht verfügbar sind. Künftig sollen diese zumindest besser zu managen sein – insbesondere durch mehr Transparenz, die neue Meldepflichten auch zu aktuellen Beständen bei Herstellern und Großhändlern bringen sollen. Kritiker des Maßnahmenpakets finden: Es reicht nicht, die Engpässe besser verwalten zu können – man muss die Ursachen anpacken. Eine der wesentlichen Forderungen ist, die Wirkstoffproduktion wieder auf breitere Schultern zu verteilen und nach Europa zurückzubringen. Dieser Ruf wird nun sicher noch lauter werden.
Denn schon vor einigen Tagen hatten Pharmaexperten davor gewarnt, dass Produktionsausfälle in China wegen Covid-19 zu Antibiotika-Engpässen auch in Deutschland führen könnten. Da die Herstellung von Wirkstoffen in der stark betroffenen Provinz Hubei stillstehe, schwänden die Lagervorräte für die Weiterverarbeitung, hatte Morris Hosseini, Pharmaexperte bei der Beratungsgesellschaft Roland Berger, gesagt. Bei einem längerfristigen Stopp drohten Lieferengpässe. Weltweit sei die Pharmabranche in der Wirkstoff-Produktion abhängig von China.
EU-Gesundheitsminister wollen Kampf gegen das Virus koordinieren
Am heutigen Donnerstag gab es nun ein Gesundheitsministertreffen in Brüssel. Es war kurzfristig einberufen worden, um den Kampf der 27 EU-Staaten gegen das Coronavirus zu koordinieren. Bisher gibt es in Europa nur wenige bestätigte Fälle – in Deutschland sind es derzeit 16. Doch man will für eine etwaige Ausbreitung gewappnet sein und eine einheitliche Linie finden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, nötig sei eine Koordinierung auch bei Einreisekontrollen. „Es braucht eine Abstimmung, ob und wenn ja was an Maßnahmen an den Flughäfen wir ergreifen für uns gemeinsam in der Europäischen Union“, sagte der Gesundheitsminister. Deutschland habe inzwischen die Regel, dass Piloten beim Anflug über mögliche Infektionsfälle informieren müssten. Es stelle sich die Frage, ob man auch bei Passagieren abfrage, ob sie mit infizierten oder gefährdeten Personen in China Kontakt hatten.
Spahn hatte am bereits am gestrigen Mittwoch in Berlin eine stärkere finanzielle Beteiligung der Europäischen Union am Kampf gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 gefordert. Dazu zählte er Forschungsmittel aus dem EU-Haushalt.
Bislang hat die EU hat 10 Millionen Euro für die Impfstoffforschung bereitgestellt. Im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens hat sie bisher an die 450 EU-Bürger aus der Provinz Wuhan ausgeflogen. Zudem wurden als erste Nothilfe 12 Tonnen Schutzausrüstung nach China geliefert.
3 Kommentare
Ich seh da kein Problem
von Rainer W. am 13.02.2020 um 13:42 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
FDA stellt bei 2/3 der China-Inspektion Mängel fest und Spahn macht sich keine Sorgen diese „Zeug“ ins Land zu lassen ...
von Christian Timme am 13.02.2020 um 13:37 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
AM-Engpass
von Roland Mückschel am 13.02.2020 um 11:32 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.