Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Diese Verhütungsmittel sind am beliebtesten

Stuttgart - 27.01.2020, 08:59 Uhr

Pille und Kondom sind nach wie vor die wichtigsten Verhütungsmittel in Deutschland, das ergab eine Umfrage der BZgA. (Foto: frittipix / stock.adobe.com)

Pille und Kondom sind nach wie vor die wichtigsten Verhütungsmittel in Deutschland, das ergab eine Umfrage der BZgA. (Foto: frittipix / stock.adobe.com)


Pille vor allem bei Jüngeren unbeliebter

Interessant ist, dass das Verhütungsverhalten der Umfrage zufolge altersabhängig variiert. In der Gruppe der Zwanzigjährigen hat man den höchsten Anteil (56 Prozent) an Pillennutzern, allerdings auch an mit Kondom Verhütenden (58 Prozent). Eine Sterilisation ist in diesem Alter den Ergebnissen zufolge keine Option, was nicht verwundert, da die Familienplanung in diesem Alter nicht bei jedem abgeschlossen ist. Bei den Dreißigern verhüten noch 45 Prozent mit der Pille und 44 Prozent mit Kondom.

Auffallend ist, dass in beiden Altersgruppen die Pillennutzung zurückgegangen ist, das Kondom hat an Beliebtheit gewonnen. Am deutlichsten ist dieser Trend bei den 18- bis 29-Jährigen spürbar. Im Vergleich zu 2011 nutzen 16 Prozent weniger die Pille. In späteren Jahren gewinnen auch Spirale und Sterilisation zunehmend an Bedeutung. Im Alter zwischen 40 und 49 Jahren gibt jeder Dritte an, entweder sterilisiert zu sein oder mit Spirale zu verhüten.

Warum verhüten wir, wie wir verhüten?

Warum entscheiden wir uns für Pille, Kondom oder Spirale? Auch Gründe für die Wahl der verwendeten Verhütungsmethode analysierte die BZgA in ihrer Umfrage. Für die meisten der Befragten spielt die Sicherheit und Zuverlässigkeit die entscheidende Rolle. Fast die Hälfte (42 Prozent) nannte diesen Punkt. Der Wert einer sicheren und zuverlässigen Verhütung ist den Umfrageergebnissen zufolge in den letzten Jahren gestiegen (+4 Prozent seit 2011).

Dieser Sicherheitsaspekt ist vor allem Menschen wichtig, die zu einer Verhütungsmethode zusätzlich mit Kondom verhüten. Hier scheint es vor allem um den Schwangerschaftsschutz zu gehen, denn während eine sichere und zuverlässige Verhütung fast 70 Prozent der Doppelverhütenden nennen, wählen nur 16 Prozent die kombinierte Methode, da Kondome auch einen Schutz vor Geschlechtskrankheiten bieten. Jedoch scheint das Motiv des Schutzes vor Geschlechtskrankheiten und HIV-Infektionen weniger präsent zu sein als noch 2011, es zeigt Verluste von 8 Prozentpunkten.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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