Oraler CGRP-Rezeptor-Antagonist

Ubrogepant – Neues bei Migräne

Stuttgart - 18.12.2019, 09:00 Uhr

In den USA ist die Zulassung von Ubrogepant bereits beantragt. „Gepante“ wirken als orale CGRP-Rezeptor-Antagonisten und sind eine innovative Wirkstoffgruppe in der akuten Migränetherapie. ( r / Foto: Andrii Zastrozhnov / stock.adobe.com) 

In den USA ist die Zulassung von Ubrogepant bereits beantragt. „Gepante“ wirken als orale CGRP-Rezeptor-Antagonisten und sind eine innovative Wirkstoffgruppe in der akuten Migränetherapie. ( r / Foto: Andrii Zastrozhnov / stock.adobe.com) 


Alternative zu NSAR und Triptanen?

Behandlungsbedürftige Nebenwirkungen (innerhalb 48 Stunden nach Medikation) waren vergleichbar häufig zwischen den einzelnen Therapiearmen: 12,9 Prozent unter 50 mg Ubrogepant, 9,2 Prozent unter 25 mg Ubrogepant und 10,2 Prozent unter Placebo. Zu den häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen zählten Übelkeit und Schwindel.

50 mg Ubrogepant wirksamer als 25 mg

Das Fazit der Wissenschaftler: Bei Erwachsenen mit Migräne führt die Akutbehandlung mit Ubrogepant im Vergleich zu Placebo zu einer deutlich höheren Schmerzfreiheit zwei Stunden nach der 50 mg und 25 mg Dosis. Zudem befreit die 50 mg Dosis von migränebedingten Symptomen. Weitere Forschungsarbeiten seien jedoch erforderlich, um die Wirksamkeit von Ubrogepant gegenüber anderen Akutbehandlungen bei Migräne zu beurteilen und die langfristige Sicherheit von Ubrogepant bei nicht ausgewählten Patientengruppen zu bewerten.

Ihrer Einschätzung nach legen die Studienergebnisse nahe, dass eine 50 mg Dosis wirksamer ist als ein 25 mg Behandlung mit Ubrogepant. Zudem sind sie von der Wirksamkeit der „Gepante“ per se überzeugt: Mehrere Studien stützten die These, dass Gepante wirksam in der Behandlung akuter Migräne sind. So seien die jüngst zu Rimegepant veröffentlichten Daten konsistent zu den jetzigen von Ubrogepant. Sie sehen in Ubrogepant das Potenzial, elementar an der Pathogenes der Migräne beteiligte Strukturen zu treffen, der Wirkmechanismus von Ubrogepant könnte eine Option für Menschen sein, die auf eine aktuelle Migränemedikation nicht ansprechen. Das erhofft man sich auch von Lasmiditan, ein selektiver 5-HT1F-Rezeptor-Agonist.

Wirksam auch bei leichten Attacken? Und langfristig?

Allerdings zeigt den Wissenschaftlern zufolge die Studie auch einige Grenzen: So wurden nur Patienten mit mittelschweren und schweren Kopfschmerzen eingeschlossen. Eine Aussage zur Wirksamkeit der Substanz bei leichteren Migräne-Attacken sei so nicht unbedingt möglich. Zudem ließe sich die Verträglichkeit anhand der Behandlung einer einzigen Migräne-Attacke nicht auf eine langfristige und wiederholte Gabe extrapolieren. Hierfür seien weitere Studien erforderlich.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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