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6. Dezember 2019
SPD-Parteitag; Die Mehrheit der SPD-Parteimitglieder hat sich für ein neues Führungsduo entschieden: Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken, zwei vom linken Flügel der SPD. Und Kevin Kühnert wurde zum Vize gewählt. Und die für uns Apothekers spannende Frage, ob die SPD aus der GroKo aussteigen wird oder nicht, dürfte erstmal verschoben sein. Denn die Mehrheit der Delegierten wies den Antrag zurück, der den sofortigen Austritt aus der Regierungskoalition forderte. Die neue SPD-Spitze will zunächst das Gespräch mit der Union suchen. Auf jeden soll es nicht bei einem „Weiter-so“ bleiben. So ganz entspannt können wir uns da noch nicht zurücklehnen.
Das E-Rezept kommt – also, mein liebes Tagebuch, sagen wir mal so: Es kommt gaaanz langsam um die Ecke geschlichen. Ein Blick in die Testregion Stuttgart mit dem Projekt GERDA zeigt, dass es anläuft. Patienten können in den teilnehmenden Apotheken ihr elektronisches Rezept, das sie aufs Smartphone geschickt bekommen haben, einlösen – das funktioniert technisch. Bis jetzt läuft der Test allerdings sehr verhalten an. In einer von DAZ.online besuchten teilnehmenden Apotheke waren bisher erst zwei Testpatienten. Nun, mein liebes Tagebuch, es wird schon werden. In Apothekerkreisen scheint nicht das technische Drumherum das Problem zu sein, sondern eher die Befürchtung, dass übermächtige Arzneiversender mit ihren eigenen Internetplattformen die E-Rezepte der Patienten zu sich locken oder die Ärzte entsprechend beeinflussen, die dann die Patienten mit einstudierten Sätzen wie „Darf ich Ihnen das Rezept gleich an eine gute Versandapotheke weiterleiten“ überrumpeln – und schon ist das Rezept in Holland. Natürlich ist das dann alles freiwillig, der Patient wurde ja gefragt. Ja, mein liebes Tagebuch, das ist das Riesenproblem, das mit dem E-Rezept auf uns zu kommt. Wie kann da ein Makelverbot und Weiterleitungsverbot von E-Rezepten helfen? Worauf wir, die ABDA, und alle, die da Einfluss haben, auch achten sollten: Wir brauchen den E-Medikationsplan, der auch in der Apotheke ausgefüllt, gepflegt und gemanagt wird. Denn so ein E-Medikationsplan auf dem Smartphone oder in der Apo ausgedruckt bedarf, wenn er richtig gemacht wird, auch des persönlichen Gesprächs zwischen Apotheker und Patient – und das geht am besten in der Apotheke vor Ort.
Und zum Nikolaus ein kleiner Blick zu unseren Kolleginnen und Kollegen nach Kanada. Apothekerinnen und Apotheker haben dort nämlich weit mehr Kompetenzen als in anderen Ländern. Ihre Rolle im Gesundheitswesen ist nicht nur die Versorgung mit Arzneimitteln und die Beratung, sie dürfen dort auch die Behandlung kleinerer Beschwerden übernehmen und so das Gesundheitssystem entlasten. Mein liebes Tagebuch, eine solche Art von Kompetenzen ist in unserem Gesundheitssystem derzeit kaum vorstellbar, aber vielleicht ist das eine Richtung, in die unser Beruf gehen könnte. Immerhin, Wiederholungsrezepte werden wir demnächst beliefern können, wenn es der Arzt erlaubt. Und Grippeschutzimpfungen wird es möglicherweise auch schon bald in Deutschland geben, zunächst in Modellprojekten (auch wenn sich die Kammer von Brandenburg da ausklinken will). Und eigentlich wären auch Notfallverordnungen ein Thema für uns. Mein liebes Tagebuch, in zehn, zwanzig Jahren werden diese Kompetenzerweiterungen für Apotheken zur Normalität werden, da bin ich überzeugt davon.
6 Kommentare
ABDA Entgelt UND Qualitätsdenken..
von Dr.Diefenbach am 08.12.2019 um 15:18 Uhr
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Aufwandsentschädigungen
von Ulrich Ströh am 08.12.2019 um 9:32 Uhr
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AW: Aufwandsentschädigungen ... wo bitte bleibt der kumulierte ehrenamtliche Output in der Form von Erfolgen für den Berufsstand?
von Christian Timme am 08.12.2019 um 10:09 Uhr
Hennrich
von Conny am 08.12.2019 um 8:43 Uhr
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AW: Hennrich
von Norbert Kühlenborg am 08.12.2019 um 11:17 Uhr
Eppendorfer Dialog
von Karl Friedrich Müller am 08.12.2019 um 8:18 Uhr
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