Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe

Institut für Versorgungsforschung soll Dienstleistungen beflügeln

Münster - 05.12.2019, 14:30 Uhr

Gabriele Regina Overwiening, Kammerpräsidentin in Westfalen-Lippe, hätte sich gewünscht, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das Makelverbot für E-Rezepte und die pharmazeutischen Dienstleistungen aus der Apothekenreform ausgliedert und separat umsetzt. (c / Foto: AKWL)

Gabriele Regina Overwiening, Kammerpräsidentin in Westfalen-Lippe, hätte sich gewünscht, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das Makelverbot für E-Rezepte und die pharmazeutischen Dienstleistungen aus der Apothekenreform ausgliedert und separat umsetzt. (c / Foto: AKWL)


Werben für DAV-App

Die Zeit drängt, das E-Rezept soll Mitte 2020 kommen. Die Begehrlichkeiten sind groß, entsprechend warb Overwiening vehement für die DAV-App, die keine monetären Interessen verfolge, keine Steuerung der Patienten zulasse, keine Apotheken diskriminiere, frei von Werbung sei und kein Makeln erlaube. Sie sei universell verfügbar, ein Herunterladen aus dem App-Store nicht notwendig, Overwiening forderte ihre Kollegen eindringlich auf, sich einzuschreiben. Ziel sei  eine einheitliche „Bundes-App“ für den Rezepttransport. Ein Modellprojekt zur Anwendung der DAV-App läuft bereits in Berlin, es soll auf Brandenburg und wohl auch auf Westfalen-Lippe ausgeweitet werden, in Westfalen-Lippe soll die Einbindung in die Telematik-Infrastruktur getestet werden.

„Plädoyer für Versorgungsforschung

Ein besonderes Herzensthema hatte sich Overwiening für den Schluss ihrer Rede aufgehoben: die Versorgungsforschung und die pharmazeutischen Dienstleistungen. Dienstleistungen müssten der Gesellschaft dienlich sein und das müsse nachgewiesen werden. Dazu sei eine strukturierte Erforschung notwendig, Stichwort Versorgungsforschung. Hier würde es schon einige Initiativen geben, federführend vorangetrieben von Isabel Waltering, Dr. Olaf Rose und Dr. Oliver Schwalbe. Doch Overwiening möchte die Kräfte bündeln und die Versorgungsforschung systematisch ausbauen. 

Dazu wolle man in der Apothekerkammer Westfalen-Lippe ein wissenschaftliches Institut für Versorgungsforschung gründen. Leiten soll es Dr. Oliver Schwalbe (20 Prozent-Stelle), unterstützt von einem/einer Mitarbeiter/in (50 Prozent-Stelle). Die Protagonisten des Projektes, Dr. Olaf Rose und Dr. Oliver Schwalbe, hatten im Anschluss die Gelegenheit, dafür zu werben. Mit Erfolg: Nach intensiven, zum Teil emotional geführten Diskussionen wurde der Antrag auf Gründung des Wissenschaftlichen Instituts für Versorgungsforschung in Apotheken (WIVA) mit großer Mehrheit angenommen.



Dr. Doris Uhl (du), Apothekerin
Chefredaktion DAZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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