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Acht-Punkte-Katalog
Lieferengpässe: ABDA fordert Honorierung des Mehraufwands in Apotheken
Viele Akteure im Gesundheitswesen haben sich mittlerweile zum Thema Lieferengpässe geäußert und auch Papiere mit möglichen Lösungsansätzen verfasst. So zum Beispiel die SPD- und die Unionsfraktion oder der Großhändler AEP. Nun hat auch die verfasste Apothekerschaft einen Plan vorgelegt. Wie die ABDA am heutigen Dienstag mitteilte, hat sich der Geschäftsführende Vorstand auf einen Acht-Punkte-Katalog zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln verständigt. Unter anderem wird darin eine Honorierung des Mehraufwands in Apotheken gefordert.
Apotheker sind wohl die Gruppe im Gesundheitswesen, die am meisten unter der aktuellen Engpassproblematik zu leiden haben – mal abgesehen von Patienten, die teilweise gar nicht versorgt werden können. Tagtäglich betreiben sie unentgeltlich einen immensen Aufwand, damit die Patienten ihre Arzneimittel erhalten. Zudem bleibt am Apothekenpersonal die Kommunikation mit den Patienten zu dem Thema hängen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sich beim Apothekertag so mancher Antrag mit diesem Thema befasste. Ein Positionspapier oder Ähnliches von der ABDA-Spitze gab es allerdings bislang nicht. Andere Player hingegen haben entsprechende Papiere bereits vorgelegt, so etwa der Großhändler AEP, der ein vom Großhandel mit Daten gefüttertes Register vorschlägt, die forschenden Arzneimittelherstellern (vfa) sowie Union und SPD. Zudem sollen an das Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz (GKV-FKG) Änderungsanträge angehängt werden, die mit verschiedenen Regelungen die Vermeidung und das bessere Management von Defekten vorsehen.
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Acht-Punkte-Katalog zur Bekämpfung von Lieferengpässen
Nun hat auch die ABDA geliefert. Laut einer Pressemitteilung vom heutigen Dienstag hat der Geschäftsführende Vorstand der ABDA sich heute auf einen Acht-Punkte-Katalog zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln verständigt. Dieser umfasst folgende Forderungen:
- Lieferengpässe müssen vom pharmazeutischen Unternehmen und Großhandel verpflichtend bekanntgegeben werden.
- Sämtliche Akteure müssen in ein zentrales Informationssystem eingebunden werden.
- Mehrfachvergaben von Rabattverträgen mit mehreren Wirkstoffherstellern sind vorzuschreiben.
- Die Produktion von Wirkstoffen und Arzneimitteln soll unter hohen Umweltschutz- und Sozialstandards wieder verstärkt in der EU stattfinden.
- Für Patienten dürfen durch Lieferengpässe keine höheren Aufzahlungen wegen Festbeträgen und Zuzahlungen entstehen.
- Apotheken brauchen definierte Spielräume beim Management von Lieferengpässen und Rechtssicherheit vor Retaxationen.
- Der Mehraufwand in Apotheken muss honoriert werden.
- Exporte von versorgungsrelevanten Arzneimitteln sollen bei Lieferengpässen beschränkt werden können.
Schmidt fordert Versorgungssicherheit
Konkreter wird die Standesvertretung allerdings nicht. Sie verweist lediglich auf eine aktuelle Berechnung des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI), die die Brisanz des Themas zeigt. Demnach waren allein im 1. Halbjahr 2019 schon 7,2 Millionen Medikamente nicht verfügbar . Im Gesamtjahr 2018 seien es 9,3 Millionen Packungen gewesen; im Jahr 2017 nur 4,7 Millionen Medikamente.
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„Die Lieferengpässe in den Apotheken nehmen immer größere Ausmaße an“
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt erklärt dazu: „Die Lieferengpässe in den Apotheken nehmen immer größere Ausmaße an. Der zeitliche und organisatorische Mehraufwand für das pharmazeutische Personal, um Alternativmedikamente vom Großhandel zu beschaffen oder Rücksprache mit dem Arzt zu halten, ist nur eine Seite des Problems. Wenn Patienten mit ständig wechselnden Präparaten konfrontiert oder auf einen anderen Wirkstoff umgestellt werden müssen, führt das zu großer Verunsicherung und kann das Therapieergebnis verschlechtern.“ Schmidt weiter: „Wir fordern die Politik auf, die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen zügig so zu verändern, dass wir wieder Versorgungssicherheit bekommen. Nicht alles kann sofort passieren, aber es muss endlich ein Anfang gemacht werden.“
6 Kommentare
Doppeltes Honorar
von Reinhard Rokitta am 27.11.2019 um 11:33 Uhr
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Lieferengpässe Arzneimittel
von Sylvia Trautmann am 27.11.2019 um 10:53 Uhr
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ABDA-Blendwerk
von Dirk Krüger am 27.11.2019 um 9:11 Uhr
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Ware ist wahrscheinlich genug da - fragt sich nur wo
von Dirk Krüger am 27.11.2019 um 9:03 Uhr
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(G)eld(K)ann(V)erschwinden nimmt die Versicherten aus und liefert nicht ...
von Christian Timme am 27.11.2019 um 0:05 Uhr
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Endlich
von Hummelmann am 26.11.2019 um 19:54 Uhr
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