Lavandula angustifolia

Lavendel ist Arzneipflanze des Jahres 2020

Stuttgart - 07.11.2019, 09:00 Uhr

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist die Arzneipflanze des Jahres 2020. (c / Foto: Niedenthal / Forschergruppe Klostermedizin)

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist die Arzneipflanze des Jahres 2020. (c / Foto: Niedenthal / Forschergruppe Klostermedizin)


Die Arzneipflanze des Jahres 2020 steht fest: der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia). Als Gründe für die Wahl nennt der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde, der die Heilpflanze des Jahres kürt, seine vielfältige Nutzung in der Geschichte und neu vorliegende Forschungsergebnisse.

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist die Arzneipflanze des Jahres 2020. Der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde hat sie dieses Jahr mit etwas Verspätung bekannt gegeben. Grund für diese Verspätung ist laut einer Mitteilung des Studienkreises der unerwartete Tod des Mitgliedes Dr. Johannes Gottfried Mayer am 27. März. Der Medizin- und Pharmaziehistoriker habe den Studienkreis über zwei Jahrzehnte geprägt, insbesondere nach dem Tod des Initiators Prof. Franz-Christian Czygan im Januar 2012, heißt es. Auf Johannes Mayer geht auch der Vorschlag für die Arzneipflanze 2020, der Echte Lavendel, zurück, den wir in seinem Andenken gerne berücksichtigen.

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Seit Jahrhunderten als pflanzliches Arzneimittel zur Beruhigung und Entspannung

Der Echte Lavendel gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Lippenblütlern und wird seit Jahrhunderten als pflanzliches Arzneimittel zur Beruhigung und Entspannung genutzt. Seine medizinische Verwendung in Europa reicht bis weit in die griechisch-römische Antike zurück, allerdings stand damals noch der Schopflavendel (Lavandula stoechas) im Vordergrund. Der Name geht auf das lateinische Verb „lavare“ für „waschen“ zurück, da Lavendel schon früh für Waschwasser und Bäder genutzt wurde. Der Echte Lavendel kann als Entdeckung der Klostermedizin bezeichnet werden. Hildegard von Bingen betont den starken Duft und empfiehlt ihn Mitte des 12. Jahrhunderts zur äußerlichen Anwendung sowie gegen Ungeziefer.

Die heutige medizinische Verwendung des Echten Lavendels verfestigte sich im späten 19. Jahrhundert. Seit dieser Zeit wird er vor allem als Mittel bei nervösen Zuständen und gegen Schlaflosigkeit beschrieben. Trotz der Hinweise aus Medizingeschichte und Volksmedizin wurde jedoch erst nach der Jahrtausendwende ein ehrgeiziges Forschungsprogramm aufgelegt, um die Anwendungsgebiete eines hochdosierten und definierten Lavendelöls in Kapseln abzuklären.



jb / DAZ.online
redaktion@daz.online


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