Baden-Württemberg

Docdirekt in Zukunft nur noch über Terminservicestellen

Stuttgart - 10.10.2019, 16:30 Uhr

Ab 2020 kommt den Terminservicestellen eine neue Rolle zu. Sie sollen im Akutfall eine Ersteinschätzung (Triage) vornehmen und den Patienten der angemessenen Versorgungsstufe zuweisen, zum Beispiel einer telemedizinischen Beratung. (m / Foto: imago images / PhotoAlto) 

Ab 2020 kommt den Terminservicestellen eine neue Rolle zu. Sie sollen im Akutfall eine Ersteinschätzung (Triage) vornehmen und den Patienten der angemessenen Versorgungsstufe zuweisen, zum Beispiel einer telemedizinischen Beratung. (m / Foto: imago images / PhotoAlto) 


Sind Terminservicestellen eine zusätzliche Hürde?

Der zweite Grund für die Umstrukturierung bei Docdirekt ist, dass der Vertrag mit dem technischen Dienstleister, der Teleclinic, Ende März 2020 ausläuft und neu ausgeschrieben werden muss. Teleclinic hat wohl angekündigt, sich nicht mehr beteiligen zu wollen. Technische Dienstleistung alleine sei nicht das Kerngeschäft, sondern die Firma wolle Versorgung bieten, heißt es.

Allerdings soll Docdirekt künftig nur noch über den Umweg der TSS erreichbar sein. Als zusätzliche Hürde sieht man das bei der KV aber nicht, eher erhofft man sich, dass Menschen, die das Angebot gar nicht kennen über die TSS darauf aufmerksam gemacht werden. 

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Denn bei den Nutzern ist noch Luft nach oben. Wie die Ärzte Zeitung berichtet, gehen im Schnitt zwischen 400 und 500 Anrufe pro Monat ein, 100 Patienten werden an einen Arzt zur Beratung per Telefon, Chat oder Videocall vermittelt. Weiteren Aufschwung erwartet die KV durch das E-Rezept. Das wird ein Treiber, davon ist man bei der KV überzeugt. Mit den ersten E-Rezepten kann man nach aktuellem Stand in den Modellregionen Stuttgart und Tuttlingen Anfang November rechnen

Apotheken für Modellprojekt gesucht

Patienten, die sich im Pilotprojekt Docdirekt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Baden-Württemberg telemedizinisch behandeln lassen, können ab November E-Rezepte ausgestellt bekommen, die sie in einer Apotheke im Stadtgebiet Stuttgarts und im Landkreis Tuttlingen einlösen können. Rund 40 Ärzte machen bei den Online-Sprechstunden mit. 

Nun werden noch Apotheken gesucht, die sich an dem für die Apothekerschaft so wichtigen Projekt beteiligen. Es geht darum zu zeigen, dass das E-Rezept keinesfalls nur etwas für Online-Apotheken ist. Den Patienten soll schon im Modellprojekt deutlich werden, dass das E-Rezept seinen Platz in der Apotheke vor Ort hat. Weitere Infos soll es in Kürze unter www.mein-e-rezept.de geben.

Apotheken, die mitmachen wollen, müssen sich ab dem 14. Oktober auf dem N-Ident-Portal der NGDA anmelden (https://n-id.ngda.de/).



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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