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Im Vergleich zur abgefüllten Glucose
Was ist bei Accu-Chek Dextrose O.G-T. anders?
Eigentlich würden viele Ärzte lieber das Fertigpräparat Accu-Chek Dextrose O.G-T. für den oralen Glucosetoleranz-Test verschreiben. Die Gründe dafür sind einmal die geringere Fehleranfälligkeit gegenüber der selbst angerührten Mischung sowie die bessere Verträglichkeit. Allerdings stehen der Verordnung im Sprechstundenbedarf wirtschaftliche Gründe und die häufige Nichtlieferbarkeit des Präparates im Weg. Doch worin unterscheidet sich Accu-Chek Dextrose O.G-T eigentlich von in Wasser aufgelöster Glucose?
In Deutschland soll seit einigen Jahren laut Mutterschafts-Richtlinien jeder Schwangeren zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein Screening auf Gestationsdiabetes mellitus angeboten werden. Laut Mutterschaftsrichtlinie soll erst ein Screeningtest (der sogenannte Glucose Challenge Test, GCT) mit 50 g Glucose in 200 ml Wasser durchgeführt werden. Fällt der positiv aus, folgt der standardisierte orale Glucosetoleranz-Test nach den WHO-Kriterien, durchgeführt mit 75 g Glucose. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) kritisiert dieses Vorgehen. Mit dem GCT könne ein Gestationsdiabetes nicht zuverlässig erkannt werden. Bei Risikoschwangeren – etwa Frauen über 30 Jahren oder übergewichtigen Frauen – solle direkt der aufwendigere aber aussagekräftige diagnostische Glucosetoleranz-Test zum Einsatz kommen, so die DDG.
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Fehler beim Auflösen in der Arztpraxis
Dass Ärzte für den Glucosetoleranz-Test abgefüllte Glucose aus der Apotheke statt eines Fertigpräparats verordnen und diese in der Praxis auflösen, hat zweierlei Gründe. Einmal wollen es die Krankenkassen so. Seit einigen Jahren wird die Verordnung der fertigen Lösung Accu-Chek Dextrose O.G-T. im Sprechstundenbedarf als unwirtschaftlich erachtet. Zum anderen gibt es immer wieder Lieferprobleme. Experten kritisieren dieses Prozedere doch seit jeher. Vor allem weil es fehleranfälliger ist. Allerdings meinen sie damit weniger Fehler, die in der Apotheke potenziell passieren könnten, sondern Fehler, die beim Auflösen in der Arztpraxis auftreten können. So müsse man ziemlich lange rühren, bis sich 75 g Glucose in 300 ml Wasser auflösen, trotzdem bleibe oft ein Bodensatz. Der könne im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass ein Gestationsdiabetes nicht erkannt wird. Für den 50-Gramm-Test gibt es übrigens kein Fertigpräparat.
Glucose-Sirup Ph.Eur. statt in Wasser aufgelöste Glucose
Neben der geringeren Fehleranfälligkeit bevorzugen Mediziner Accu-Chek Dextrose O.G-T. gegenüber der selbst angerührten Mischung noch aus einem weiteren Grund: Sie ist wohl besser verträglich. Auf Nachfrage bei Roche, dem Hersteller von Accu-Chek Dextrose O.G-T., heißt es nur, das liege an der der speziellen Zusammensetzung. Damit könne die Magenentleerung im Vergleich zu einer Glucose-Lösung gleicher Konzentration beschleunigt und die Verträglichkeit verbessert werden, erklärt eine Roche-Sprecherin. Weitere Details verrät sie aber nicht.
Was genau ist also anders? Accu-Chek Dextrose O.G-T. enthält unter anderem Wasser, Schwarze-Johannisbeere-Saft, Kaliumsorbat und Ethanol. Letzterer rührt daher, dass der aus Geschmacksgründen zugesetzte Johannisbeermuttersaft Spuren von Alkohol aufweist. Laut Fachinfo sind es 0,01 bis 0,06 Volumenprozent-Alkohol. Zum Vergleich: Fruchtsäfte dürfen bis zu 0,38 Prozent Alkohol enthalten. Kaliumsorbat ist als Konservierungsmittel zugesetzt. Zudem ist in Accu-Chek Dextrose O.G-T nicht einfach in Wasser aufgelöste Glucose erhalten, sondern Glucose-Sirup Ph.Eur. Bei diesem handelt es sich definitionsgemäß um ein Gemisch aus Mono- und Oligosacchariden, das durch Hydrolyse von Stärke gewonnen wird. Glucose-Sirup ist ein ausschließlich großtechnisch herstellbares Produkt. Angegeben werden jeweils die Glucose-Äquivalente, die sich nach enzymatischer Spaltung ergeben. Bei 300 ml Accu-Chek Dextrose O.G-T sind das 75 g Glucose.
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Diese Zusammensetzung sorgt wohl dafür, dass die Fertiglösung im Gegensatz zu aufgelöster Glucose bei einer geringeren Zahl von Frauen Nebenwirkungen verursacht. Sie müssten seltener erbrechen und hätten weniger Kreislaufprobleme, heißt es.
Die NRF-Rezepturen, eine Pulvermischung und eine Trinkösung, enthalten Glucose-Monohydrat. Aus geschmacklichen Gründen wird Zitronensäure beziehungsweise beim Pulver Zitronensäure und Zitronenöl zugesetzt. Die Trinklösung enthält gemäß der Standardzulassung zudem Benzoesäure und Glycerol.
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