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Nach dem tragischen Todesfall einer schwangeren Frau und ihres Babys infolge eines verunreinigten Glucosetoleranz-Tests scheint es Verunsicherung bezüglich abgefüllter Glucose aus der Apotheke zu geben. Die Nachfrage nach dem Fertigpräparat ist hoch. Das ist allerdings schon länger schlecht lieferbar. DAZ.online hat beim Hersteller Roche nachgefragt: Was steckt hinter dem aktuellen Lieferengpass?
Dass Ärzte abgefüllte Glucose aus der Apotheke statt des Fertigpräparats für den oralen Glucosetoleranz-Test verordnen und diese in der Praxis auflösen, hat zweierlei Gründe.
Einmal wollen es die Krankenkassen so. Seit einigen Jahren wird die Verordnung der fertigen Lösung Accu-Chek Dextrose O.G-T. im Sprechstundenbedarf als unwirtschaftlich erachtet. Experten kritisieren das seit jeher, vor allem weil es fehleranfälliger ist. Allerdings meinen sie damit weniger Fehler, die in der Apotheke potenziell passieren könnten, von absichtlichen Manipulationen ganz zu schweigen. Sie meinen Fehler, die beim Auflösen in der Arztpraxis auftreten können. So müsse man ziemlich lange rühren, bis sich 75 g Glucose in 300 ml Wasser auflösen, trotzdem bleibe oft ein Bodensatz. Der könne im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass ein Gestationsdiabetes nicht erkannt wird. Infolge des tragischen Vorfalls in Köln wird teilweise die Fertiglösung im Sprechstundenbedarf wieder erstattet.
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Allerdings ist das einzige Fertigpräparat am Markt immer wieder nicht lieferbar gewesen und auch aktuell nicht lieferbar.
Das ist nämlich der zweite Grund, neben dem Kostendruck, warum Ärzte auf abgepackte Glucose aus der Apotheke zurückgreifen müssen.
Nächsten Lieferungen werden Mitte Oktober erwartet
Auf Nachfrage von DAZ.online, warum es auch in der Vergangenheit immer wieder Engpässe gab, antwortet Hersteller Roche Diabetes Care nicht. Lediglich zum aktuellen Engpass erklärt eine Sprecherin: „Der kürzliche Lieferabriss ist auf Produktionsengpässe bei einem Zulieferer zurückzuführen. Erste Lieferrückstände konnten wir Ende August bereits auflösen. Die nächsten Anschlusslieferungen werden Mitte Oktober erwartet.“
5 Kommentare
Wenns billig für die GKV ist , ist es in D gut
von ratatosk am 08.10.2019 um 18:56 Uhr
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Missbrauch
von Karl Friedrich Müller am 05.10.2019 um 13:44 Uhr
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Vermeidungsrezeptur für 1,20 Euro?
von Andreas Grünebaum am 04.10.2019 um 21:23 Uhr
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Ethanol
von Rose am 04.10.2019 um 18:30 Uhr
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AW: Ethanol
von Marco Piroth am 07.10.2019 um 9:50 Uhr
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