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- 04.09.2019
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IndustrieApotheker Hoffmann neuer Präsident
Frischer, fränkischer Wind für die Apothekerkammer Nordrhein
Hoffmann: Berufspflichtverstöße im Blick
Seine thematischen Schwerpunkte will Hoffmann klar auf der Stärkung der pharmazeutischen Kompetenzen der Apotheker setzen. „Uns Apothekern muss wieder bewusst werden, welchen Beruf wir haben. Wir sind die Experten im Heilberuf, wir haben ein unheimlich breites Berufsbild und wir müssen neue Tätigkeiten weiterentwickeln.“ Und genau deswegen sei es ihm so wichtig, wieder mehr Menschen für die Arbeit in der Apotheke zu begeistern – Apothekenschließungen aufgrund von Personalmangel dürfe es nicht geben. Daran werde er in den kommenden Jahren arbeiten, versprach Hoffmann.
Aber der Industrieapotheker sprach auch kritische Themen an: „Mir verstoßen zu viele Apotheker bei uns in der Kammerregion gegen die Berufspflicht. Das will ich ändern.“ Ein Beispiel seien PKA, die im Handverkauf eingesetzt werden. Außerdem wolle er den „Austausch mit der Basis“ wieder verstärken. Den Versandhandel erwähnte der neue Kammerpräsident nur einmal kurz am Rande: Man müsse sich fragen, wie Apotheker nachhaltiger arbeiten können. Und dann: „Es stellt sich auch die Frage, ob der Versandhandel klimaneutral arbeitet. Das Thema haben wir noch gar nicht aufgegriffen.“
Überraschenderweise sprach Hoffmann auch ein Thema an, das das Verhältnis zwischen Pharmaindustrie und Apothekern betrifft. Mit Blick auf zukünftige Tätigkeitsfelder der Apotheker sagte er: „Die Hersteller kämpfen derzeit etwas damit, dass Apotheker jetzt anfangen, mit 3D-Druckern Arzneimittel herzustellen. Wir sind die Arzneimittel-Fachexperten und wir sind die Experten für die Arzneimittel-Herstellung, das muss wieder kommen.“
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Hoffmann: ABDA muss sich ändern
Lutz Engelen übergibt an Hoffmann auch eine Kammer, die in den vergangenen Jahren oft im Clinch mit der Berliner Standesvertretung, der ABDA, lag. Man denke nur an die Forderung, dass der ABDA-Präsident zurücktreten solle oder die Drohung wegen des ABDA-Haushalts aus der ABDA auszutreten. Der neue Kammerpräsident stellte zunächst zwar klar, dass er „die offensichtliche Distanz zwischen der ABDA und der AKNR“ überwinden wolle. Allerdings sieht Hoffmann wohl eher Änderungsbedarf bei der ABDA: „Die ABDA muss sich wieder viel mehr an den Notwendigkeiten vor Ort ausrichten und schauen, was an der Basis passiert. Die politische Arbeit in der ABDA muss dahingehend neu aufgestellt werden.“
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