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Allem Anschein nach ist in Sachen Kassenerstattung von Homöopathika in Frankreich doch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Wie französische Medien berichten, soll nun kein geringerer als Präsident Emmanuel Macron die Umkehr einleiten.
Seit Monaten sorgt die Diskussion um die Kassenerstattung von Homöopathika in Frankreich für große Aufregung. Am vergangenen Freitag Woche kam dann das „Fallbeil“ der Transparenzkommission der französischen Hohen Gesundheitsbehörde (HAS): Schluss mit der Kostenübernahme. Die Wirksamkeit der gesamten Arzneimittelgruppe sei nicht ausreichend gesichert, um die Erstattung zu Lasten der Solidargemeinschaft zu rechtfertigen, so die Begründung.
Nun ist Gesundheitsministerin Agnes Buzyn am Zug, die Entscheidung in das Erstattungsrecht umzusetzen. Sie soll zwar im Vorhinein bereits wiederholt erklärt haben, dass sie der Empfehlung der HAS folgen wolle, aber so kurz vor Toresschluss zögert sie nun offenbar doch. Man sei derzeit mit der Hitzewelle beschäftigt, hatte Buzyn Ende letzter Woche bemerkt. Entscheidungen über die Streichung von Medikamenten könnten auch erst einige Tage oder Wochen nach der Stellungnahme der HAS getroffen werden.
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Daumen runter für die Erstattung von Homöopathika in Frankreich
Druck aus der Bevölkerung und aus der Wirtschaft
Es ist in der Tat nicht auszuschließen, dass ich das Blatt noch einmal wendet, denn es könnte sein, dass Staatspräsident Emmanuel Macron unter dem Druck seines Wahlvolkes kalte Füße bekommt. Macron sei klar geworden, schreibt „faz.net“ unter Berufung auf die französische Presse, dass eine Streichung der Homöopathie von der Liste der erstattungsfähigen Mittel unpopulär wäre. Bekanntermaßen hätten 77 Prozent der Franzosen schon zu homöopathischen Mitteln gegriffen, und zwischen der Hälfe und drei Viertel hielten diese je nach Umfrage für wirksam. Nach einer IPSOS-Umfrage sollen drei Viertel der Franzosen für die Aufrechterhaltung der Erstattung sein.
Zusätzlicher Druck kommt aus der Wirtschaft: Wie aus Zahlen des Europäischen Branchenverbandes Echamp hervorgeht, ist Frankreich mit rund einem Drittel Marktanteil der unangefochtene Leader im europäischen Homöopathika-Markt, gefolgt von Deutschland (27 Prozent) und Italien (13 Prozent).
Umfangreiche Kampagne
Der Platzhirsch, nicht nur in Frankreich, sondern auch in Europa und nach eigenen Angaben weltweit ist die Firma Boiron mit Hauptsitz in Lyon. Bereits Anfang April hatte Boiron zusammen mit den beiden anderen betroffenen Firmen Lehning und Weleda sowie Mitstreitern von Ärzteverbänden, Vertretern der Patienten und sonstigen Interessensgruppen der Homöopathie, mit einer Kampagne versucht, die Homöopathie-Befürworter in der Bevölkerung zu mobilisieren. Auf einer eigenen Internet-Webseite „monhomeomonchoix.fr“ konnten sie sich informieren und sich zum Erhalt der Erstattung bekennen.
2 Kommentare
Macron und Homöopathie
von Roland Mückschel am 04.07.2019 um 10:49 Uhr
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AW: Macron und Homöopathie ... Merkel und RxVV ...
von Christian Timme am 04.07.2019 um 11:29 Uhr
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