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Wird Spahn jetzt Verteidigungsminister?
Was bedeutet das EU-Postengeschacher für die Apotheker?
Die CDU-Politikerin und Ärztin Ursula von der Leyen (60) ist als Chefin der EU-Kommission nominiert. Dass die Verteidigungsministerin Nachfolgerin von Kommissionschef Jean-Claude Juncker werden könnte, ist Ergebnis des schwierigen Personalpokers der europäischen Regierungschefs. Mit den Apothekern hatte von der Leyen schon zahlreiche Berührungspunkte. Und: Geht von der Leyen nach Brüssel, müsste ein oder eine Verteidigungsminister/-in gefunden werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird jetzt schon als ein möglicher Kandidat gehandelt.
Ein Wechsel von der Leyens nach Brüssel könnte die bisher größte politische Überraschung des Jahres werden. Die promovierte Ärztin ist seit 2013 Verteidigungsministerin – als erste Frau in Deutschland. Sie wäre auch erste Kommissionspräsidentin. Und sie hat politisch schwere Zeiten hinter sich: Affären setzten die Ministerin in vergangenen Monaten politisch enorm unter Druck. Stichworte sind die marode „Gorch Fock“, die Berater-Affäre um den Einsatz externer Fachleute bei der Modernisierung der Bundeswehr, die schlechte Einsatzbereitschaft militärischen Großgeräts oder Pannen der Flugbereitschaft.
Protest gegen die Personalie kam umgehend von der SPD. Kein Wunder, schließlich war mit dem Niederländer Frans Timmermans auch ein Sozialdemokrat für das Amt gehandelt worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte daher auch, dass sie sich mit Rücksicht auf ihren Koalitionspartner enthalten habe. Im Kreise der Nato-Partner genießt von der Leyen mit ihren Plänen für die militärische Zusammenarbeit in Europa Ansehen. Aus Frankreich kam, so ist zu hören, große Unterstützung, wenn nicht gar die Initiative, sie als Kandidatin ins Amt zu heben.
Von der Leyen: Mehr gesundheitspolitische Perspektive in der EU?
Von der Leyen wurde in Brüssel geboren und hat dort bis 1971 die „Europäische Schule“ besucht. Dass sie fließend Französisch spricht und mit ihrer französischen Amtskollegin Kollegin Florence Parly in der zweiten Muttersprache vor die TV-Kameras treten konnte, kann im neuen Job nur von Vorteil sein. Welche Bedeutung sie als Kommissionspräsidentin für die Apotheker spielen könnte, ist natürlich reine Mutmaßung. Als approbierte Ärztin dürfte sie aber auch einen gesundheitspolitischen Blickwinkel auf viele Themen mitbringen – vielleicht auch auf solche Themen, die in der EU in den vergangenen Jahren immer häufiger unter dem Aspekt des freien Warenverkehrs betrachtet wurden, wie etwa die Arzneimittelversorgung.
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Von der Leyen besucht Apotheke der Kammerpräsidentin
Zu Besuch in der Apotheke von Ex-Kammerpräsidentin Linz
Mit den Apothekern hatte von der Leyen schon mehrfach direkten Kontakt. 2003 gewann sie ein Direktmandat für den Niedersächsischen
Landtag, worauf sie Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit im
Kabinett von Christian Wulff wurde. In dieser Zeit dürfte sie auch
Niedersachsens Ex-Kammerpräsidentin Magdalene Linz kennengelernt haben. Der
Kontakt zwischen von der Leyen und Linz scheint nie ganz abgebrochen zu sein:
Erst im vergangenen Jahr besuchte die Verteidigungsministerin Linz‘ Apotheke in
Hannover. Von der Leyen war überdies schon mehrfach als Bundesgesundheitsministerin im Gespräch.
Spahn von Medien schon als Verteidigungsminister im Gespräch
Von der Leyen – selbst approbierte Ärztin – schätzt die Apotheke vor Ort offenbar. Beim Apothekenbesuch in Hannover betonte sie, wie wichtig die Zusammenarbeit im heilberuflichen Netzwerk sei: „Als Arzneimittelfachleute sind die Apotheker für eine erfolgreiche Arzneimitteltherapie wichtige Gesprächspartner für die Ärzte“. Und weiter: „Gerade für ältere Patienten auf dem Lande ist das persönliche Beratungsgespräch in der Apotheke sehr wichtig für die Therapietreue und zum Entdecken von unerwünschten Arzneimittelwirkungen.“
Sollte von der Leyen als neue EU-Kommissionschefin gewählt werden, müsste aber auch das Regierungskabinett der Großen Koalition erneut umgebaut werden. Und wenn es um den Umbau des Kabinetts oder zu vergebende Ministerposten geht, ist ein Name immer ganz vorne mit dabei: Jens Spahn. Dass Spahn ambitioniert ist und das Bundesgesundheitsministerium für ihn nicht die letzte Karrierestufe sein soll, hat insbesondere seine Kandidatur zum CDU-Parteivorsitz gezeigt.
Aber kommt Spahn überhaupt in Frage für das Amt des Verteidigungsministers? Nach Informationen der „Rheinischen Post“ ist das der Fall. Ein Artikel der „RP“ vom gestrigen Dienstag trug die Überschrift: „Folgt jetzt Jens Spahn auf Ursula von der Leyen?“ Ob Spahn das selbst möchte und ob er geeignet ist, steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt. Persönliche Erfahrungen in der Bundeswehr hat er – so wie von der Leyen – offenbar nicht gesammelt. Einem Artikel der „Bild“-Zeitung zufolge wurde der Minister ausgemustert.
3 Kommentare
VDL , Spahn und Schmidt
von Conny am 03.07.2019 um 10:31 Uhr
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AW: VDL , Spahn und Schmidt
von Roland Mückschel am 03.07.2019 um 10:47 Uhr
Von DocMo zu DocWehr ...
von Christian Timme am 03.07.2019 um 9:37 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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