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Apothekerkammer Nordrhein
Kammerdelegierte verabschieden sich von Lutz Engelen
Ein streitbarer, wichtiger Kämpfer für die Apotheke vor Ort verlässt die standespolitische Bühne: Am gestrigen Mittwoch hat sich die Delegiertenversammlung der Apothekerkammer von ihrem langjährige Präsidenten Lutz Engelen verabschiedet. Auch Engelens Vize Peter Barleben hört auf. Nach einer Laudatio des ehemaligen Vizepräsidenten Hans Kühle feierten die beiden Apotheker in Neuss gemeinsam mit den Kammerdelegierten ihren Abschied aus der Berufspolitik.
Die Kammer Nordrhein wählt derzeit eine neue Delegiertenversammlung. Lutz Engelen hatte schon im vergangenen Jahr erklärt, dass er zu den nächsten Kammerwahlen im kommenden Jahr nicht mehr antreten werde. Der 60-jährige Apotheker aus dem nordrhein-westfälischen Herzogenrath war fast 14 Jahre lang Kammerpräsident. Gegenüber DAZ.online erklärte Engelen im August 2018: „Nach 14 Jahren Engagement und Einsatz für den Berufsstand wollen meine Frau und ich nun mein Privatleben zurück. Ständig klingelt das Telefon, man muss Mails beantworten, Protokolle lesen und am Wochenende denkt man über die nächsten Schritte in der Berufspolitik nach. Irgendwann muss damit Schluss sein.“
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Die Apothekerkammer Nordrhein ist mit rund 10.500 Mitgliedern eine der größten Kammern in Deutschland. Engelen wurde 2005 erstmals zum Präsident der AKNR gewählt. 2001 hatte er als Delegierter in der Kammerversammlung gestartet, ab 2003 war er Mitglied des Vorstands. Der Apotheker vom Niederrhein war auch jahrelang auf Bundesebene tätig und engagierte sich in der ABDA. Er war beispielsweise Vorsitzender des PR-Ausschusses. Von 2009 bis 2013 war er Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.
Erst kürzlich war Engelen auch in der Bundesapothekerkammer verabschiedet worden. Gemeinsam mit Niedersachsens Kammerpräsidentin Magdalene Linz hatten sich die Kammerpräsidentinnen und -präsidenten auf der BAK-Mitgliederversammlung von den beiden verabschiedet. Innerhalb der ABDA war und ist Engelen als kritischer Geist bekannt: Einige Male lehnten Engelen und seine Kammer beispielsweise den ABDA-Haushalt ab. Zuletzt sprach er sich im DAZ.online-Interview sogar für einen Rücktritt der ABDA-Spitze aus. Der Kammerpräsident war über den Umgang der ABDA mit dem geplanten Apotheken-Stärkungsgesetz verärgert.
Engelen: Schwerpunkt pharmazeutische Kompetenzen
Gemeinsam mit Engelen wurde am gestrigen Mittwoch auch Peter Barleben verabschiedet. Der 77-jährige Barleben zieht sich ebenfalls aus der Berufspolitik zurück und kandidiert nicht erneut für die Versammlung der AKNR. Barleben war seit 2007 Vorstandsmitglied und wurde 2009 Vizepräsident der AKNR.
Die Laudatio hielt am gestrigen Mittwochnachmittag der ehemalige AKNR-Vizepräsident Hans Kühle. In seiner Rede erinnerte Kühle an Engelens Karriereweg. Er habe immer „an- und zugepackt, heiße Eisen angefasst und da aufgeräumt, wo es nötigt war“, sagte Kühle. Erinnert wurde auch an die „schwierige Zeit“, in der die Apothekerschaft steckte, als Engelen 2005 Präsident wurde. Der Versandhandel war kürzlich zugelassen worden und der erste Konflikt mit DocMorris zeichnete sich ab – 2006 eröffnete Celesio im Saarland eine DocMorris-Apotheke.
Auch von Engelens Engagement für die intensivere Nutzung der pharmazeutischen Kompetenzen im Gesundheitswesen war die Rede. Kühle erinnerte beispielsweise an das sogenannte OAV-Projekt zur ambulanten und stationären Arzneimittelversorgung von Pflegebedürftigen. Das Projekt wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Weitere Beispiele für Engelens Engagement in diesem Bereich sind die Projekte AMRINO und Athina.
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