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Evaluation der Quote durch GKV-Spitzenverband?
Doch daran könnte sich schon bald etwas ändern: Nach Informationen von DAZ.online soll es zumindest in der Unionsfraktion den Wunsch geben, die Importförderung für sehr sensible Arzneimittel sofort zu streichen. Im Gespräch ist also eine Ausnahme für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel. Aus pharmazeutischer Sicht würde das Sinn machen: Erst kürzlich hatte DAZ.online ausführlich darüber berichtet, welche besonderen Anforderungen beispielsweise an den Transport und an die Temperaturkontrolle von Biopharmazeutika gestellt werden. Temperaturveränderungen können Eiweiße irreversibel verändern. Werden proteinhaltige Arzneimitteln zu warm oder zu kalt, kann dies zum Wirkverlust oder zu erhöhter Immunogenität führen, auch wenn die Veränderung makroskopisch nicht immer zu erkennen ist. Auch mechanischer Stress, wie er bei längeren Transporten entstehe, kann bei proteinhaltigen Lösungen zu Ausfällungen führen, da sich die Wasser-Luft-Grenzflächen in den Flaschen, an denen Proteine zur Aggregation neigen, durch das Schütteln erheblich vergrößerten.
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Viele der damals vom Brandenburger Händler Lunapharm in Verkehr gebrachten Arzneimittel waren proteinbasierte Wirkstoffe. Aber auch wegen des Preises der Biopharmazeutika könnte die Politik intervenieren wollen: Solche Medikamente liegen in der Regel im hochpreisigen Bereich – streicht man die Importförderung, könnte der Parallelhandel in diesem Bereich insgesamt unattraktiver werden.
Im Gespräch ist dem Vernehmen nach aber noch eine weitere Regelung: Die Union möchte den GKV-Spitzenverband dazu verpflichten, sich den Importmarkt drei Jahre lang genauer anzuschauen. Nach diesem Zeitraum soll dann eine Evaluation präsentiert werden, anhand derer die Streichung der Förderklausel nochmals diskutiert werden kann.
Hennrich: Wir reden darüber
Auch die Sozialdemokraten haben sich offenbar von der Importförderung distanziert. So hatte vergangene Woche Fraktionsvize Karl Lauterbach erklärt, dass die SPD-Bundestagsfraktion die Klausel abschaffen wolle.
Inwieweit die Union diesen konkreten neuen Vorschlag mit dem Koalitionspartner bereits abgestimmt hat, ist unklar. Auch der CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich wollte diese Vorschläge inhaltlich nicht weiter kommentieren. Hennrich erklärte gegenüber DAZ.online: „Wir suchen weiterhin nach einer Lösung, die Variante mit den Biopharmazeutika und der Evaluation ist aber durchaus im Gespräch.“
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