Erstes Quartal 2019

Zur Rose weist Rx- und OTC-Umsatz nicht mehr getrennt aus

Stuttgart - 17.04.2019, 12:40 Uhr

Zur Rose meldet vor allem für Deutschland ein hohes prozentuales Umsatzwachstum. Ob dieses auch im Rx-Bereich stattfindet, lässt das Schweizer Unternehmen aber offen. (c / Foto: picture alliance/KEYSTONE)

Zur Rose meldet vor allem für Deutschland ein hohes prozentuales Umsatzwachstum. Ob dieses auch im Rx-Bereich stattfindet, lässt das Schweizer Unternehmen aber offen. (c / Foto: picture alliance/KEYSTONE)


Die Schweizer Zur-Rose-Gruppe hat ihre Zahlen für das erste Quartal 2019 veröffentlicht. Man habe den Wachstumskurs planmäßig fortgesetzt, heißt es. Besonders zufrieden ist Zur Rose mit der Entwicklung des OTC-Versandgeschäftes bei Medpex. Insgesamt konnte der Mutterkonzern von DocMorris seinen Umsatz in Deutschland um 45,9 Prozent auf 212,8 Millionen Euro erhöhen. Die große Neuerung 2019: Es wird im Geschäftsbericht nicht mehr nach Rx und OTC unterschieden, sondern nach Kundensegmenten.

Bei der Bekanntgabe der Umsatzzahlen für das Jahr 2018 im Januar hatte die Schweizer Zur-Rose-Gruppe ein Umsatzwachstum gegenüber 2017 um fast 34 Prozent auf über 581 Millionen Euro gemeldet. Der Blick ins Detail zeigte allerdings, dass das Wachstum wie bisher vor allem dem OTC-Markt geschuldet ist. Der Erlös mit rezeptpflichtigen Medikamenten legte auf Jahressicht nur um 5 Prozent zu, und zwar von 249,6 Millionen auf 262,1 Millionen Euro. Bemerkenswert war vor allem der Blick auf das letzte Quartal 2018: Hier ging der Umsatz mit Rx-Arzneien hierzulande sogar um 1,1 Prozent zurück auf einen Wert von 64,5 Millionen Euro – auf Basis von Schweizer Franken lag das Minus gar bei 3,1 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahr fiel die Rx-Umsatzentwicklung schwach aus.

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Im Geschäftsjahr 2019 hat sich der Konzern nun entschieden, den Geschäftsbericht nicht mehr nach rezeptpflichtigen und rezeptfreien Medikamenten zu gliedern, sondern nach Segmenten. Der Hintergrund laut Zur Rose: Das Unternehmen werde seine Organisation nach diesen Kundensegmenten ausrichten. Diese Segmente sind das Endverbrauchergeschäft, Professional Services und Marktplatz, jeweils mit dem gesamten Apothekensortiment.

Diese Segmentberichterstattung ist in den nun vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal umgesetzt. Insgesamt hat die Zur-Rose-Gruppe nach eigener Aussage im ersten Quartal 2019 den Wachstumskurs planmäßig fortgesetzt. Unter Einrechnung des Umsatzes der Versandapotheke Medpex, für die Zur Rose seit dem letzten Jahr verschiedene Logistikdienstleistungen und einen Großhandel betreibt, erzielte die Gruppe ein Umsatzplus von 28,1 Prozent auf 381,1 Millionen Schweizer Franken. In Deutschland erhöhte sich der Umsatz inklusive Medpex um 45,9 Prozent auf 212,8 Millionen Euro.

Hauptwachstumstreiber sei das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln, heißt es. Genaue Zahlen gibt es aber nicht mehr. Weiter heißt es nur: In diesem Bereich habe sich insbesondere das Versandgeschäft von Medpex mit einer Steigerung von 21,4 Prozent sehr erfreulich entwickelt. Da das Herauslösen des Versandgeschäfts noch nicht abgeschlossen sei, habe man im ersten Quartal 2019 noch keine Umsätze von Medpex konsolidieren können, so Zur Rose.

Zufrieden mit expandierendem Marktplatzmodell

Zufrieden ist Zur Rose offensichtlich auch mit der Entwicklung seines Marktplatzmodells. Nach der Akquisition der Plattform PromoFarma in Spanien im September 2018 übernahm die Gruppe im Februar 2019 den Marktplatz Doctipharma in Frankreich, der in PromoFarma integriert werden soll. Derzeit sollen die Vorbereitungen für das Rollout im zweiten Quartal 2019 in Italien laufen, wo die Gruppe bereits erste Partnerapotheken gewonnen haben will.

Im Heimatmarkt, der Schweiz, erzielte Zur Rose ein Umsatzwachstum von 3,6 Prozent auf 132,3 Millionen Schweizer Franken – und das trotz regulatorisch bedingter Preissenkungen auf Medikamente, wie das Unternehmen anmerkt. Ein wesentlicher Aspekt dieser Entwicklung seien Zuwächse im Ärztegeschäft. Bei den Endkunden wirkten sich die Preissenkungen aufgrund höherpreisiger Medikamente stärker aus als im Geschäft mit den Ärzten. Die Umsätze in „Rest of Europe“ belaufen sich auf 7,1 Millionen Euro.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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