Digitalisierung

TK will E-Rezept-Modellprojekt anderen Kassen anbieten

Berlin - 11.04.2019, 10:15 Uhr

Auf dem DMEA-Kongress diksutierten Dr. Amin-Farid Aly (BÄK), Christian Buse (BVDVA), Tim Steimle (TK) und Dr. Frank Oemig (Telekom) (v.l.n.r.) über die Zukunft des E-Rezeptes. (c / Foto: Christian P. Krohne / christiankrohne.com)

Auf dem DMEA-Kongress diksutierten Dr. Amin-Farid Aly (BÄK), Christian Buse (BVDVA), Tim Steimle (TK) und Dr. Frank Oemig (Telekom) (v.l.n.r.) über die Zukunft des E-Rezeptes. (c / Foto: Christian P. Krohne / christiankrohne.com)


Buse: Das E-Rezept muss schnell und schlank in die Apotheke

Das E-Rezept werde auch die Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern verbessern, so Steimles Prophezeiung. „Die Abstimmung über Rezepte ist oft ein Ärgernis zwischen Apotheker und Arzt. Jetzt können beide eventuelle Probleme vorher klären, weil der Patient das Rezept vorher schon zur Verfügung stellt.“ Steimle erklärte zudem, dass nicht nur TK-Versicherte in Hamburg-Wandsbek von dem Modellprojekt profitieren sollen. „ Andere Krankenkassen steigen gerade ein.“

Dr. Frank Oemig, Senior eHealth Architect bei der Deutschen Telekom Healthcare and Security Solutions GmbH, warnte aber davor, dass in den kommenden mehrere verschiedene Lösungen für ein E-Rezept auf den Markt kommen, die dann nicht interoperabel sind. Zur Erklärung: Schon im Juni wollen die Apotheker in Baden-Württemberg ihr auf zwei Regionen beschränktes Projekt starten. Oemig wörtlich: „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat gesagt, er will schnellstmöglich ein E-Rezept in Deutschland haben. Er kriegt wahrscheinlich zehn oder zwölf verschiedene.“

Christian Buse, Chef des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken (BVDVA), erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es bald auch die Telematikinfrastruktur (TI) geben wird, an der sich dann alle Stakeholder beteiligen – auch um das E-Rezept zu nutzen. „Es wird die Interoperabilität geben. Ich denke es besteht Konsens darüber, dass man die TI nutzen will.“ Ihm sei es aber wichtig, dass das E-Rezept „schnell und schlank“ in die Apotheke komme.

Zur weiteren Einführung digitaler Verordnung sagte Steimle, dass er nicht erwarte, dass alles „auf einen Schlag“ umgesetzt werde. Es sei sinnvoll, zunächst alles in Modellregionen zu testen, auch eine ländliche Region solle darunter sein.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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