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Krankenkassen-Umfrage
Impfpflicht: ja oder nein?
Beim Thema Impfen scheiden sich die Geister. Was wiegt höher: die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen – hier auch von Eltern für ihre Kinder – oder das ambitionierte und im Interesse aller stehende Ziel, durch eine Impfpflicht bestimmte Infektionskrankheiten auszurotten? Die Schwenninger Krankenkasse hat über 2.000 Bundesbürger dazu befragt.
87 Prozent der Deutschen befürworten eine Impfpflicht für Krippen- und Kindergartenkinder, für Erwachsene finden dies nur 39 Prozent gut. Lediglich, wenn es sich um chronisch Kranke und Senioren handelt, liegen die Werte etwas höher (51 bzw. 45 Prozent). Diese Daten ermittelte die Schwenninger Krankenkasse durch eine Online-Umfrage unter 2.000 Bundesbürgern (Alter ab 14 Jahren) im Dezember 2018. Generell scheinen die Bewohner der neuen Bundesländer Impfungen gegenüber wohlgesonnener zu sein, als die der alten.
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Mit „ja“ und „eher ja“ finden 86 Prozent der befragten Bürger in den neuen Bundesländern eine Impfpflicht für bestimmte Personengruppen gut. In den alten Ländern erachten eine gesetzliche Impfpflicht nur drei Viertel der Interviewten für erstrebenswert.
Ostdeutsche impfeifriger als Westdeutsche
Auch lassen sich laut Daten der Krankenkasse 67 Prozent der Ostbürger regelmäßig impfen, in den übrigen Bundesländern sind es satte 10 Prozentpunkte weniger (57 Prozent). Dass Menschen aus den neuen Bundesländern verpflichtenden Impfungen gegenüber offener sind, mag nicht zuletzt daran liegen, dass dies in der DDR seit den 50er Jahren gesetzlich verankert war. „Das prägt das Bewusstsein der Menschen offenbar noch heute“, erklärt die Schwenninger Krankenkasse die Beobachtung. In der Bundesrepublik hingegen galt nur eine allgemeine Impfpflicht gegen Pocken – und diese wurde 1976 aufgehoben, weil die Krankheit ausgerottet war.
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