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Niederlassungen und Digitalisierung
Alliance Healthcare Deutschland will „gewachsene Strukturen“ überprüfen
Der Großhändler Alliance Healthcare Deutschland plant ein Umstrukturierungsprogramm. In dessen Zuge soll unter anderem die bestehende, gewachsene Niederlassungsstruktur überprüft und optimiert werden. Auch Schließungen und Zusammenlegungen schließt man nicht aus. Außerdem will das Unternehmen seine digitalen Services ausbauen, auch eine Bestellplattform steht auf der Agenda. Eine „Insellösung“ plane man hier aber nicht, heißt es.
„Maßnahmen rund um die Leistungsfähigkeit der 25 Niederlassungen sowie der Einführung digitaler Services für verbesserte Betriebsabläufe“ – so beschreibt „Alliance Healthcare Deutschland (AHD) die wesentlichen Punkte des Strukturprogramms, das der Großhändler durchführen will. Man wolle die gewachseneren Strukturen des Traditionsunternehmens überprüfen und an die Anforderungen der neuen Zeit, zum Beispiel die Digitalisierung und den demographischen Wandel anpassen, heißt es. Angesetzt ist dafür ein Zeitraum von drei Jahren. Die ersten Maßnahmen sollen im März bzw. April dieses Jahres starten, heißt es. Die Mitarbeiter und das Management sollen vor kurzem in Kenntnis gesetzt worden sein, wie Unternehmensvertreter gegenüber DAZ.online erklärten.
Die bestehende Niederlassungsstruktur wurde bereits von einem internen Projektteam analysiert und bewertet. Damit sollten AHD Fragen beantwortet werden, wie etwa, ob die Niederlassungen an der richtigen Stelle sind oder sich Prozesse verbessern lassen, zum Beispiel durch Automatisierung. Das Ergebnis dieser Überprüfung könnten die Zusammenlegung oder Modernisierung bestehender Niederlassungen sein. Aber auch Schließungen einzelner Standorte schließt man nicht aus – ebenso wenig wie Neugründungen, wie es gegenüber DAZ.online heißt.
Bei der Modernisierung wolle man sich die
Frage stellen, wo Menschen in Zukunft leben werden, wo es Bedarf gebe.
Auch die Anbindung an die Infrastruktur wie Autobahnen spielen eine Rolle,
heißt es. Grundsätzlich wolle man effizienter werden.
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Beteiligung an Bestellplattform geplant
Dass die Großhandelsbranche unter Druck ist, ist von allen Marktteilnehmern zu hören. Beklagt werden vor allem der steigende Anteil der Hochpreiser sowie notwendige Investitionen in Securpharm und GDP. So erklärt auch AHD, man habe bereits im vergangenen halben Jahr nichts unversucht gelassen, um politische Entscheidungsträger auf die aktuelle, von wachsendem Kostendruck geprägte Situation im deutschen Pharmagroßhandel aufmerksam zu machen.
Auch mit dem Thema Bestellplattform für Apotheken will sich AHD befassen – so wie andere Großhändler auch. Hier ist man allerdings der Meinung, dass Insellösungen nichts bringen. Die Stoßrichtung für das Tochterunternehmen des Apotheken-Weltkonzerns Walgreens Boots Alliance sei daher, sich an einem der bereits bestehenden Zusammenschlüsse zu beteiligen.
Unruhe bei Alliance schon länger bekannt
Möglich werde das Strukturprogramm durch eine Investitionszusage des Mutterkonzerns, heißt es seitens AHD. Damit bekenne sich dieser zum hiesigen Management und den Mitarbeitern. Derzeit betreibt AHD eigenen Angaben zufolge 25 Niederlassungen in ganz Deutschland und beschäftigt dort ca. 2.300 Mitarbeiter.
Bei AHD herscht allerdings schon seit längerem Unruhe. So gab es häufige Personalwechsel, zudem gab es bei dem Unternehmen
auch Auseinandersetzungen mit der Belegschaft. So bestreikte die Gewerkschaft Verdi
Mitte vergangenen Jahres aufgrund einer Tarifauseinandersetzung einen ganzen
Tag lang ein Werk in Ludwigshafen.
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