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Minus 1,6 Prozent
2018: Größter Rückgang der Apothekenzahl innerhalb eines Kalenderjahrs
Die Apothekenzahl sinkt weiter – im Jahr 2018 um 1,6 Prozent beziehungsweise 325 Betriebsstätten. Das markiert laut ABDA den bislang stärksten Rückgang innerhalb eines
Kalenderjahrs. Besonders beunruhigend
findet es ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, dass die Zahl der Apothekeninhaber immer
weiter sinkt. Junge Apotheker müssten
wieder eine Perspektive bekommen, um sich eine Existenz als Selbstständige
aufzubauen, findet er.
Die ABDA hat die Apothekenzahlen für das vergangene Jahr bekannt gegeben. Zum Jahresende 2018 gab es demnach in Deutschland 19.423 öffentliche Apotheken. 2017 waren es noch 19.748. Der Rückgang um 325 Betriebsstätten (-1,6 Prozent) ist der bislang höchste in einem Kalenderjahr verzeichnete. Er ergibt sich aus dem Saldo von 97 Neueröffnungen und 422 Schließungen. Während 29 Filialen entstanden sind, sind 354 Haupt- beziehungsweise Einzelapotheken verschwunden. Dadurch ist die Zahl der Inhaber von 15.236 auf 14.882 gesunken. Deren Betriebe ergeben zusammen mit den 4.541 Filialen die Gesamtzahl von 19.423 Apotheken. Und diese markiert den tiefsten Stand seit Mitte der achtziger Jahre. Die Erhebungen der ABDA beruhen auf den Angaben der Landesapothekerkammern. So meldete beispielsweise die Kammer Westfalen-Lippe vor kurzem den tiefsten Stand seit 40 Jahren.
Die Apothekendichte in Deutschland ist damit von 24 auf 23 Apotheken pro 100.000 Einwohner zurückgegangen und liegt damit nun deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 31. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 gab es laut Angaben der ABDA in Spanien 47 Apotheken je 100.000 Einwohner.
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Schmidt: Ordnungspolitische Rahmenbedingungen müssen stabilisiert werden
„Noch haben wir eine flächendeckende Arzneimittelversorgung,
doch wenn sich nichts ändert, wird das bald nicht mehr so sein“, sagt
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. „Der Abwärtstrend bei der Apothekenzahl
zeigt, dass die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen stabilisiert werden
müssen und dass die Apotheken eine bessere fachliche und ökonomische
Perspektive brauchen. Der Berufsstand hat seine eigenen Vorschläge für eine
Weiterentwicklung des Apothekenwesens vor einigen Wochen zur Diskussion
gestellt. Die Politik hat verstanden, dass gesetzgeberische Eingriffe notwendig
sind; die sollten jetzt zügig kommen.“
Perspektive: Hat der Minister Antworten?
Schmidt weiter: „Besonders beunruhigt und schmerzt mich, dass die Zahl der Apothekeninhaber immer weiter sinkt. Die Gesellschaft muss gerade jungen Apothekern wieder eine echte Perspektive bieten, um sich eine Existenz als Selbstständige aufzubauen.“
Bundesgesundheitsminister Spahn scheint allerdings keine
rechte Antwort auf die Frage nach der Perspektive zu haben. Denn auf die Frage
des Apothekers Dr. Philipp Kircher, der sich im Rahmen der Videoreihe #fragSpahn
mit dem Minister unterhiellt, wie es denn
mit ökonomischer Stabilität, mit den
rechtlichen Rahmenbedingungen und der Planungssicherheit für Apotheker aussehe,
reagierte Spahn mit allgemeinen Aussagen.
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Keine konkrete Antwort
So räumte der Minister zwar ein, dass die Apothekenzahl sinke, seiner Meinung nach allerdings nicht so rasant. Doch die Zahl der Apotheker steige – und das sei ein Zeichen, dass es Bedarf an Pharmazeuten gebe. Und dann leitet Spahn zum Megathema Digitalisierung über: „Glaubt wirklich jemand in der Apothekerschaft, dass das alles in zehn Jahren, in 15 Jahren noch so abläuft wie heute?“ Als Beispiele für kommende Entwicklungen nennt er in einem Atemzug das E-Rezept, Drohnen und selbstfahrende Autos. Eine konkrete Antwort auf Kirchers Frage blieb er jedoch schuldig. Die flächendeckende Versorgung erklärte er aber weiterhin zum Ziel.
2 Kommentare
Digitalisierung first?
von Pharmi am 15.09.2019 um 10:45 Uhr
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Runter
von Reinhard Rodiger am 06.02.2019 um 23:27 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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