Influenzasaison 2018/19

Jetzt noch gegen Grippe impfen?

Berlin / Stuttgart - 06.02.2019, 11:40 Uhr

Auch jetzt ergibt eine Grippeimpfung laut RKI noch Sinn. (j/Foto: imago)

Auch jetzt ergibt eine Grippeimpfung laut RKI noch Sinn. (j/Foto: imago)


Zur Hochzeit der Grippeimpfung waren die Impfstoffe knapp. Die Lage hat sich entspannt, unter anderem konnte Sanofi Pasteur nochmals Influenzavakzine bereitstellen. Doch macht jetzt eine Grippeimpfung überhaupt noch Sinn? DAZ.online hat beim RKI nachgefragt.

Der optimale Zeitpunkt für eine Grippeimpfung sind die Monate Oktober und November. Blöd war nur, dass just zu diesen prädestinierten Zeiten, die Vakzine knapp und relativ rasch vergriffen waren. 

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erlaubte sodann auch den Import von Grippeimpfstoffen – allerdings ließen die erhofften zusätzlichen Vakzine durchaus auf sich warten. Jüngst konnte Sanofi Pasteur, Hersteller von Vaxigrip® Tetra, jedoch Positives vermelden und machte 70.000 zusätzliche Impfdosen verfügbar. Allerdings ist mittlerweile Februar, die Grippewelle hat in der zweiten Kalenderwoche 2019 begonnen – lohnt sich eine Grippeimpfung jetzt überhaupt noch? DAZ.online hat mit Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut (RKI) gesprochen.

Höhepunkte der Grippewelle variieren

Auf die Frage, ob es eine terminliche „Deadline“ gibt, ab welcher die saisonale Impfung nicht mehr sinnvoll ist, antwortet Susanne Glasmacher: „Es gibt keinen festen Termin, bis zu dem eine Impfung noch empfohlen wird“. Das liege daran, dass der Höhepunkt der Grippewelle regional unterschiedlich verlaufen kann. Und weiter: „Generell kann auch noch im Verlauf der Grippewelle geimpft werden, auch bis deutlich nach dem Gipfel“, so die Sprecherin des RKI. Insbesondere bei „Personen mit Risikofaktoren würde man sicher eher noch impfen als bei gesunden Jüngeren.“

Grippeimpfung macht noch Sinn

Somit ergibt auch zum aktuellen Zeitpunkt ein Grippeschutz noch Sinn. Bis der Körper nach erfolgter Impfung den vollständige Impfschutz aufbaut, dauert es in der Regel zwei Wochen. Steckt sich der Impfling während dieser Zeit mit dem Influenzavirus an oder war bei der Impfung bereits mit Grippeviren infiziert, kann er trotz Impfung eine Influenza entwickeln.

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Die Grippe ist da

Derzeit steigt laut aktuellen Wochenbericht (Kalenderwoche 04/2019) der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am RKI die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen. In der vierten Meldewoche 2019 wurden nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) bislang 4.059 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt. Somit liegt die Zahl seit Beginn der Influenzasaison insgesamt bei 10.670 labordiagnostisch bestätigten Influenzafällen. Zum Vergleich: Zur gleichen Zeit waren in der fulminanten letztjährigen Grippesaison mit 20.645 etwa doppelt so viele labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle gemeldet.

Vor allem Influenza-A-Viren

Derzeit sind 27 Todesfälle nach Influenzavirusinfektion an das RKI übermittelt, wobei 23 Patienten mit Influenza A – davon einer mit Subtypangabe (H1N1)pdm09 –, einer mit Influenza B infiziert waren. Bei zwei Patienten wurde keine Virusdifferenzierung durchgeführt.

Seit der 40. KW 2018 wurden im Rahmen der virologischen Sentinelsurveillance der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts 127 Influenzaviren identifiziert, darunter 57 (45 %) Influenza A(H3N2)-Viren und 70 (55 %) Influenza A(H1N1)pdm09-Viren.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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